Sachsen-Anhalt: Erster Spatenstich zur HSB-Verlängerung

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Erster Spatenstich zur Verlängerung der HSB nach Quedlingburg in Gernrode: von links nach rechts Bürgermeister Grundmann aus Gernrode, Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre, HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener und Bürgermeister Brecht aus Quedlinburg. Im Bf. Gernrode stand der Sonderzug mit 995906-5. Die erste Weiche der Streckenverlängerung nach Quedlinburg wird eingebaut.
Die Unesco-Welterbestadt Quedlinburg bekommt bis Mitte 2006 einen direkten Anschluss an das mit historischen Dampfloks betriebene Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen. In den nächsten Monaten soll dazu die rund 8,5 Kilometer lange Bahnverbindung nach Gernrode für den Schmalspurbetrieb umgerüstet werden. Die Kosten des Vorhabens von knapp sechs Millionen Euro trägt das Land.

„Die Verlängerung der Selketalbahn von Gernrode nach Quedlinburg ist eine wichtige Investition in die Zukunft der Harz- und Vorharzregion“, betonte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre heute beim offiziellen Beginn der Bauarbeiten in Gernrode. Touristische Attraktionen würden so auf reizvolle Weise miteinander verbunden. „Ich bin davon überzeugt, dass dieses Angebot bei Urlaubern, Besuchern und Einheimischen gleichermaßen auf große Resonanz stoßen wird“.
Die Verlängerung der Selketalbahn von Gernrode nach Quedlinburg wird voraussichtlich bis zur Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), zu dem neben der Selketalbahn auch die Harzquer- und die Brockenbahn gehört, umfasst dann mehr als 140 Kilometer.
HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener dankte dem Land Sachsen-Anhalt für das erneute sichtbare Bekenntnis des Landes zum touristischen Leistungsträger HSB. Die großzügige Förderung in eine neue Schmalspureisenbahninfrastruktur sei in der heutigen Zeit deutschlandweit – wenn nicht europaweit – einmalig und lege damit die Voraussetzung dafür, speziell das romantische Selketal, aber auch den gesamten Harz durch das erweiterte Gesamtstreckennetz noch attraktiver zu präsentieren.
In Quedlinburg eröffnet die HSB bereits im Sommer 2005 den neuen „Dampfladen Nr. 7“ auf dem Marktplatz, so dass Einheimische und Touristen schon frühzeitig die Möglichkeit haben, sich über den Baufortschritt sowie über das umfangreiche Verkehrs- und Souvenirangebot der HSB zu informieren.
Die Bauleistungen im Überblick sind:
– ca. 8,5 km Umbau Strecke vom Regelspur (1435 mm) auf Schmalspur (1000 mm).
– Bahnhof Gernrode wird vom End- zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut: vier Weichen neu-/umgebaut, 400 m Gleisanlagen angepasst, Bahnsteig saniert.
– Freie Strecke von Gernrode bis Quedlinburg: zwei Bahnübergangssicherungsanlagen im Bereich des alten Bf. Bad Suderode neu aufbauen (Halbschrankenanlagen).
– Bahnhof Quedlinburg HSB-Teil: Neubau als Endbahnhof der Schmalspurbahn, drei Gleise; drei Weichen; Gleisumbau, Anpassung Nebenanlagen, neuer Wasserkran für Dampflokomotiven.
– Bahnhof Quedlinburg DB-Teil: Auflösung von zwei Stellwerken, Umbau des Stellwerks Quedlinburg Ost zum Zentralstellwerk, Einbau einer Weiche.
– Drei Bahnübergangssicherungsanlagen neu aufbauen (Halbschrankenanlagen).
Grundlage für die Baumaßnahme ist eine vom Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie.
Danach soll zunächst der HSB-Bahnhof Gernrode zu einem Kreuzungsbahnhof mit Rückfallweichen ausgebaut und ein vorhandener einseitiger Zwischenbahnsteig saniert werden. Am Ende des heutigen Hausbahnsteiges am Empfangsgebäude (aus Richtung Alexisbad gesehen) wird die Ausfädelung der neuen Strecke in Richtung Quedlinburg mit dem Umbau der dortigen Weichenstraße erfolgen. Die neue Strecke wird dann quer über die heutige als solche nicht mehr genutzte Ladestraße verlaufen und etwa in Höhe der Straße Am Töpferstieg die derzeitige Regelspurstrecke erreichen. Damit können die bisherigen Rangier- und Abstellgleise im Bereich zwischen der Triebfahrzeugeinsatzstelle und der ehemaligen Umladung weiter in bisheriger Form genutzt werden, so dass auch künftig genügend Abstellkapazitäten für den Regel- und Sonderreiseverkehr zur Verfügung stehen.
Das regelspurige Streckengleis von Gernrode bis Quedlinburg muss zunächst vollständig zurückgebaut werden. Allerdings ist der Unterbau in einem relativ guten Zustand, so dass er auch wegen der geringeren Achslasten der Schmalspur sowie der schwächeren Zugfrequenz unverändert weiter genutzt werden kann. Die weitere Nutzung der Schwellen dagegen ist nicht möglich. Die zwei mechanischen Vollschrankenanlagen in Bad Suderode werden in automatische Anlagen umgerüstet. Die Bahnsteige am heutigen Gleis 1 in Bad Suderode und am Haltepunkt Quedlinburg-Quarmbeck können künftig weiter genutzt werden (Pressemeldung Ministerium für Bau und Verkehr, Fotos Thomas Splittgerber, 19.04.05).

Sachsen: Planungsleistungen Weißeritztalbahn vergeben

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Die BVO Bahn GmbH hat im Amtsblatt der Europäischen Union die Vergabe von Planungsleistungen für den Wiederaufbau der überwiegend durch Hochwasser zerstörten Bahnanlagen der Weißeritztalbahn (Schmalspurbahn Freital-Hainsberg – Kurort Kipsdorf) an die Bietergemeinschaft …