Die Schmalspurbahn macht süchtig, aus harzkurier.de

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Von Romantik keine Spur. Nasskalt und grau empfängt mich der Bahnhofsplatz in Nordhausen. Der Wind treibt Regen über das weite Rund. Der Bahnhof der Harzer Schmalspurbahnen duckt sich zwischen den großen Bruder von der DB und den Prachtbauten in der Nachbarschaft.

Von hier aus werde ich Denise Schwennecke nach Drei Annen Hohne begleiten. Es ist ihre erste Schicht. Nach einer zweijährigen Familienphase steigt sie wieder als Zugführerin ein.

Im Vergleich zu ihren Kollegen auf der Lok stehen Zugführer im Schatten. Dabei geht ohne sie gar nichts. Auf jedem Lok-bespannten Zug muss jemand die Mütze aufhaben, so schreibt es das Allgemeine Eisenbahngesetz vor. Aber Zugführer sind zur Mangelware geworden, berichtet Dirk Bahnsen, Pressesprecher HSB.

Denise Schwennecke ist Quereinsteigerin. Gelernt hat sie Friseurin. Weil sie den Beruf nicht mehr ausüben konnte, riet ihr Vater, zur HSB zu wechseln. Er arbeitet als Lokführer. Es folgten anderthalb Jahre Ausbildung, die Arbeit als Schaffnerin und drei Zusatzqualifikationen, bevor die 28-Jährige sich Zugführerin nennen konnte.

„Wir sind vor allem für die Sicherheit zuständig“, erklärt Katrin Köthe. Sie begleitet die Kollegin heute. Es hat einige Änderungen gegeben in den letzten zwei Jahren.

Mit Kelle heben und in die Trillerpfeife pusten ist es nicht getan. Denise Schwennecke muss eine halbe Stunde vor der Abfahrt …

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