14. Aktionärsversammlung Öchsle-Bahn AG: Millionenprojekt startet noch 2011

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KREIS BIBERACH (tf) – Bei der 14. Hauptversammlung der Öchsle Bahn AG

konnten die Anteilseigner am Samstag, 2. Juli, in der Ochsenhauser

Kapfhalle auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Für Dezember 2011 plant

die gemeinnützige Aktiengesellschaft den Start eines Millionenprojekts,

hingegen ist der Beginn des geplanten Bahnhofsneubaus in Warthausen weiter

ungewiss.

Auf 1,2 Millionen Euro werden die Arbeiten am letzten unsanierten Stück der

Öchsle-Strecke auf der Gemarkung Ochsenhausen taxiert, wie Kreiskämmerer

Ralf Miller vom Vorstand der Öchsle-Bahn AG ausführte. Trotz eines

Landeszuschusses in Höhe von 50 Prozent, werden die Arbeiten an dem drei

Kilometer langen Streckenabschnitt für die AG „ein Kraftakt“ sein, sagte

Miller. Um den Betrieb der Museumsbahn nicht zu beeinträchtigen, beginnen

die Arbeiten im Dezember und sollen bis zum Saisonstart im Frühjahr 2012

abgeschlossen werden.

Landrat Dr. Heiko Schmid, der die Aktionärsversammlung als

Aufsichtsratsvorsitzender leitete, konnte 71 Aktionäre, die 76 Prozent der

Stimmen repräsentierten, und zahlreiche Gäste begrüßen. Klaus-Peter Schust,

Geschäftsführer der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft berichtete von 46.700

Fahrgästen, die 2010 mit der Museumsbahn gefahren waren und damit für das

drittbeste Jahresergebnis sorgten. Von den Öchsle-Loks steht derzeit allein

99 716 „Rosa“ unter Dampf und trägt den Museumsbetrieb. Die

Hauptuntersuchung der zweiten Dampflok 99 788 „Berta“ soll aber, nach

mehrfachen Verzögerungen, nun noch im Lauf des Jahres abgeschlossen werden.

Schust hofft, „dass wir im Herbst die ersten Probefahrten vornehmen

können.“ Weiterhin auf der Agenda der Aktiengesellschaft stehe die

Neugestaltung des Bahnhofs in Warthausen, dessen Beginn weiter ungewiss

sei, berichtete Schmid. „Dies liegt aber nicht an uns, sondern an der

Komplexität der Verfahren mit einer Vielz

ahl beteiligter Institutionen und Behörden“, so der

Aufsichtsratsvorsitzende.

Details aus der Bilanz der AG für 2010 erläuterte dann Wirtschaftsprüferin

Anja Schneider. Sie konnte bei einer Bilanzsumme von 2,868 Millionen Euro

einen Gewinn von 2976 Euro feststellen. Das Defizit aus dem Betrieb der

Museumsbahn wird jedoch von der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft getragen.

Deren Geschäftsführer bezifferte den Jahresverlust 2010 mit 289.743 Euro.

Ansonsten berichtete Schust über ein erfolgreiches Jahr, in dem rund 50

ehrenamtliche Mitarbeiter das Öchsle an 105 Tagen dampfen ließen, was einen

neuen Rekord an Fahrtagen markierte. Bei einer Bilanzsumme von 848.533 Euro

konnte die Betriebsgesellschaft 226.964 Euro Umsatzerlöse verbuchen.

Abzustimmen hatten die Aktionäre dann über die Entlastung von Vorstand und

Aufsichtsrat, die ohne Gegenstimmen erfolgte. Alle Redner machten deutlich,

dass der Betrieb und Erhalt des Öchsle nur als eine gemeinschaftliche

Aufgabe des Landkreises, der Anliegergemeinden, der Kreissparkasse, der

Sponsoren und des Schmalspurbahnvereins zu schultern sei. Dabei wurde die

ehrenamtliche Leistung der Vereinsmitglieder hervorgehoben. „Ohne diese

Mitarbeit wäre der Betrieb des Öchsle nicht möglich“, so Landrat Schmid.

Musikalisch unterhalten wurden Gäste und Aktionäre von der

Kreisseniorenkapelle unter der Leitung von Bernd Porter sowie vom

Ochsenhauser Gospelchor „Circle of Joy“ unter Elke Lörz. Für Kurzweil

sorgten auch Verlosungen und eine Schätzfrage.

INFO: Die gemeinnützige Öchsle-Bahn AG hat 2016 Aktionäre aus zwölf

Ländern. Ausschüttungen dürfen nicht vorgenommen werden. Neben den

Einzelaktionären mit 25 Prozent der Anteile sind der Landkreis mit 34,75

Prozent und mit 25 Prozent die Kreissparkasse Biberach Hauptaktionäre. Die

übrigen Anteile gehören den Anliegergemeinden Maselheim, Ochsenhausen und

Warthausen.

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