Harz: Harzer Schmalspurbahnen verbessern ihren Kundenservice an unbesetzten Stationen Dynamische Fahrgastinformation mit Satellitentechnik, aus HSB

www.hsb-wr.de

Wernigerode – Fahrgäste, die an personell unbesetzten Stationen in die Züge der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (#HSB) einsteigen möchten, werden ab sofort noch besser über Abfahrtszeiten informiert. Auf digitalen Anzeigegeräten erhalten sie via Satellit aktuelle „#Echtzeit“-Angaben zu den nächsten Zugabfahrten und über mögliche Abweichungen bei den Fahrzeiten. In Anwesenheit von Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel nahm die HSB heute in Wernigerode die zuvor intensiv erprobte dynamische Fahrgastinformation (#DFI) offiziell in Betrieb. Webel, der vor vier Jahren schon den offiziellen Startschuss für das ehrgeizige Projekt gegeben hatte, lobte die Verbesserung für die Gäste der beliebten Dampfeisenbahn: „Für die Qualität des Nahverkehrs in unserem Land spielt die aktuelle Information der Nutzer eine immer wichtigere Rolle, gerade auf Stationen, an denen keine persönliche Auskunft möglich ist. Hier bei den Harzer Schmalspurbahnen ist es uns nun gelungen, auch den touristischen Verkehr des Landes dabei miteinzubeziehen.“
In vielen großen Städten werden sie bereits erfolgreich eingesetzt: Elektronische Informationssysteme zum Verkehr von Bahnen und Bussen, die an den Stationen nicht nur über die fahrplanmäßigen Abfahrtszeiten, sondern vielmehr auch über aktuelle Änderungen informieren. Seit heute bietet nun auch die HSB ihren Fahrgästen diesen besonderen Service an. Und zwar an allen Stationen, an denen keine Unternehmensmitarbeiter vor Ort eingesetzt werden. Insgesamt handelt es sich dabei um 41 von 48 Stationen im 140,4 km umfassenden Streckennetz der HSB. Auf elektronischen DFI-Anzeigegeräten werden hier nun nicht nur die planmäßigen Abfahrten der nächsten Züge angekündigt, sondern auch Informationen zu möglichen Abweichungen dargestellt. Das gleiche Angebot können Fahrgäste zusätzlich auch am Bahnhof Nordhausen Nord wahrnehmen, obwohl dieser mit Personal besetzt ist.
Mit der innovativen Informationstechnologie verbessert die HSB nicht nur ihren Kundenservice. Sie ist auch die erste dampfbetriebene Eisenbahn Deutschlands, die in ein übergeordnetes Echtzeit-Auskunftssystem für den Nahverkehr
eingebunden ist. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt wurde das bereits vielfach verwendete Echtzeit-Informationssystem der landeseigenen Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) implementiert und an die besonderen Gegebenheiten im Harz angepasst. Dabei gestaltete sich die Einbindung des vielfältigen historischen Fahrzeugparks sowie der geografischen Besonderheiten des Harzes als besondere Herausforderung und bedurfte einer technischen Sonderlösung. Mittels „mobiler Serviceterminals“ der HSB-Zugbegleiter werden die Züge vor der jeweiligen Abfahrt zunächst im System angemeldet. Während der Fahrt gleichen dann an Bord befindliche Computer die aktuellen Positionsdaten an insgesamt 460 GPS-Meldepunkten entlang des gesamten Streckennetzes mit den hier hinterlegten Sollfahrzeiten ab und leiten das Ergebnis über Satellit an das rechnergestützte Betriebsleitsystem der NASA (INSA-RBL) weiter. Aus diesem Datenpool werden die ermittelten Echtzeit-Werte daran anschließend an die Anzeigegeräte der einzelnen Bahnhöfe und Haltepunkte übermittelt. Insgesamt waren seit dem Sommer 2014 rund vier Jahre intensiver Tests in mehreren Phasen erforderlich, um die Erprobung des durch die besonderen Anforderungen sehr komplexen und feinschichtigen Systems nun erfolgreich abschließen zu können.
Und so zeigten sich heute die am Bahnhof Wernigerode-Hasserode anwesenden Gäste, unter ihnen Wernigerodes Oberbürgermeister und HSB-Aufsichtsrats-vorsitzender Peter Gaffert sowie Dirk Michelmann, Fachbereichsleiter Strategie und Steuerung des Landkreises Harz, sichtlich beeindruckt von der Präsentation der dynamischen Fahrgastinformation, die NASA-Geschäftsführer Rüdiger Malter vor Ort anschaulich erläuterte. HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener dankte dem Minister für die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und würdigte auch die bislang geleistete Arbeit der beteiligten und ebenfalls vor Ort anwesenden Projektpartner. Hierzu gehören die projektbetreuende Wernigeröder EITIE GmbH & Co. KG sowie der Softwarehersteller AMCON GmbH. Die neue dynamische Fahrgastinformation reiht sich nahtlos in weitere Maßnahmen des kommunalen Bahnunternehmens ein, bei denen bislang der nostalgische Charme des Dampflokbetriebs und moderne Technik zusammengefügt wurden.

Historische Selfkantbahn nimmt wieder Fahrt auf, aus Aachener Nachrichten

https://www.aachener-nachrichten.de/lokales/geilenkirchen/historische-selfkantbahn-nimmt-wieder-fahrt-auf-1.1862766

GANGELT. Schnee, Dauerregen, kalte Temperaturen: All das hatten die Wetterfrösche für das Osterwochenende vorhergesagt. Eingetroffen davon ist zum Glück nur wenig. Und gestört hätte es die Freunde der Selfkantbahn, die unter den Segeln der „Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr“ (#IHS) am Wochenende erstmals nach der Winterpause Fahrt aufnahmen, ohnehin nur wenig.

„Wir hatten beim Saisonauftakt auch schon mal Schnee“, erinnert sich Helmut Kommans, stellvertretender Vorsitzender der IHS. „Und bald wird es ohnehin wärmer“, sagt er noch, bevor er im kombinierten Fahrkarten- und Souvenirverkauf direkt an den Schienensträngen im Schierwaldenrather Bahnhof wieder dem Geschäft nachgeht.

Geschäftiges Treiben gab es am Eröffnungswochenende ohnehin. Hier und da wurde noch einmal genau nachgeschaut, ob das „rollende Material“, wie Waggons, Loks und Triebwagen gerne auch genannt werden, den ersten Dienst schadlos antreten können. „Wenn ein Rad erstmal eine Runde gedreht hat, dann klappt es auch wieder“, weiß Jörg Pentz aus Erfahrung. Als Zugführer ist er übrigens nicht derjenige, der vorne in der Lok für Tempo oder dessen passende Drosselung vor der Einfahrt in den Bahnhof sorgt. Zugführer, so erklärt er zwischen zwei Fahrten, kümmern sich um den Zug an sich, um dessen Insassen, regeln die Abfahrt durch Ansagen und sorgen sich um die Reisenden.

Die sind zwar zumindest zum Start am Vormittag des Ostersonntags noch relativ dünn gesät. An der guten Vorbereitung der ehrenamtlichen Eisenbahner ändert das allerdings nichts. Denn sowohl die Loks, wie die in tiefem Grün und Schwarz glänzende und schnaubende „#Haspe“, als auch die Wagen zeigen sich bestens präpariert. Und das eher kühle Wetter mit den gelegentlichen Schauern erweist sich nicht nur als Bote des bevorstehenden sprichwörtlichen Aprilwetters. Bei den niedrigen Temperaturen sieht es fantastisch aus, wenn der Dampf den Zug nach vorne treibt.

Gerade am noch stehenden Objekt, so in den Momenten kurz vor der Abfahrt, wenn das, was aus dem großen Kamin ganz vorne an der „Haspe“ entweicht, sich langsam immer …

Bergbautradition Erzbahn kann dank Spenden durch Zschopautal rollen, aus MDR

https://www.mdr.de/sachsen/chemnitz/erzbahn-schoenborn-dreiwerden-rollt-dank-spenden-wieder-100.html

Beim Thema Bergbau denkt man automatisch an die Silbergruben um Freiberg und an die Bergwerke oben im Erzgebirge. Dabei wurde auch im Flachland einst nach Silber gegraben. In Schönborn-Dreiwerden bei Mittweida erinnert im wildromantischen Zschopautal das Silberbergwerk "Alte Hoffnung Erbstolln" an diese Zeit. Auch eine historische Museumsbahn verkehrt dort. Allerdings steckte das Kleinod in Not – noch vor wenigen Monaten war unklar, ob die Bahn weiter fahren kann.
Die instandgesetzte Erzbahn im Rossauer Ortsteil Schönborn-Dreiwerden ist am Ostermontag in die neue Saison gestartet. Sonnenschein und milde Temperaturen bescherten der Museumsbahn einen Besucheransturm mit allein knapp 600 Fahrgästen.
"Christiane" wieder unter Strom

Noch rechtzeitig vor den Osterfeiertagen konnte ein für den Betrieb der Bahn benötigter Akku angeschafft werden. Wie der Vorsitzende des Betreibervereins Michael Amlung erklärt, wurde der Akku – eine Gabelstaplerbatterie – in den Elektrotriebwagen "Christiane" eingebaut: "Das war dringend nötig, denn der Akku für die andere Lok lässt auch schon nach. Die Batterie müssen wir ebenfalls schnellstmöglich wechseln."
Der Kauf einer neuen Batterie erwies sich für den Verein zunächst als nahezu unlösbare Aufgabe. Obwohl die Kosten mit 4.000 Euro eigentlich überschaubar waren. 

Vereins-Chef Amlung erklärt: "Die älteren Herren, die die Anlage aufgebaut hatten, haben sie so gut es ging erhalten. Aber es waren zum Schluss nur noch drei Mann. Und die Einnahmen sanken. Es sah sehr schlecht aus."
Spendenaufruf zeigt Wirkung

Michael Amlung ergriff selbst Initiative. Der Leipziger war im vergangenen Jahr als Besucher in Schönborn-Dreiwerden und erfuhr, dass die Bahn nicht mehr fährt, weil ein Akku den Winter nicht überstanden hatte. "Da war ich sehr traurig darüber."
Ein Spendenaufruf wurde …