Harzer Schmalspurbahn Lok entgleist vor Mägdesprung, aus mz-web

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Bei der Einsatzleitstelle des Landkreises Harz ist am Dienstag gegen 19.30 Uhr die Meldung eingegangen, dass im Bereich des Bahnübergangs vor dem Bahnhof Mägdesprung eine Lok der Harzer Schmalspurbahn entgleist ist. Wie die Leitstelle am Abend weiter mitteilte, wurde niemand verletzt.
MÄGDESPRUNG/MZ/PEK.

Für rund zwei Stunden hat ein Dampfzug der Selketalbahn am Dienstagabend auf dem Bahnübergang an der B 185 bei Mägdesprung (Harz) ungeplant „Station“ gemacht: Der letzte an diesem Abend von Mägdesprung nach Gernrode und Quedlinburg verkehrende Zug hatte um 18.38 Uhr gerade den Bahnhof verlassen, als die Fahrt schon wieder endete. Ein Ast war auf eine Weichenkreuzung gefallen und ließ eine Laufachse aus der Schiene springen. Der Lokführer bremste und brachte das schwarze Stahlross wenige Meter weiter zum Stehen – direkt auf dem Bahnübergang. Verletzt wurde niemand.

Eine solche Entgleisung komme ganz selten vor, erklärte gestern Heide Baumgärtner, Sprecherin der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Dennoch: Auf Situationen wie am Dienstagabend werden die Lokführer vorbereitet. „Das gehört zur Ausbildung“, sagte die Sprecherin. Die Fahrer würden die Alarmzeichen kennen. „Man merkt das am Fahren, an den Geräuschen der Lok.“

Die Polizei, die die Straße nach Mägdesprung absperrte, und das Havarie-Team der HSB wurden informiert. Während die sechs Fahrgäste mit einem Taxi zu ihrem Ziel Quedlinburg gebracht wurden, begannen die Arbeiten, um die Lok wieder „einzugleisen“. Verwendet wurde dafür ein Holzkeil. Der Umgang damit ist für die Werkstattmitarbeiter Routine. „Das wird oft geübt“, sagte Baumgärtner.

Um 21.25 Uhr stand die Lok wieder auf den Schienen. Anschließende Sicherheitsmessungen ergaben dann, dass Gleis und Weiche bei dem Unfall keinen Schaden genommen hatten, auch die Achse der Lok war in Ordnung. Gegen 21.45 Uhr konnten der Zug nach Gernrode weiterfahren und Bahnstrecke sowie Straße wieder freigegeben werden.

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