Lindenberger Kleinbahnfreunde feiern im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bestehen als Verein, aus MAZ

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LINDENBERG – Die Saison 2012 begann für die Mitglieder des Lindenberger Kleinbahnvereins vielversprechend. „Am Osterwochenende hatten wir 1400 Gäste hier, das war super“, sagt Rainer Knurbien vom Vereinsvorstand. Doch in der Jahresauswertung sind die Besucherzahlen nach seiner Einschätzung nicht ganz zufriedenstellend: Rund 5000 Personen fuhren mit der Kleinbahn Pollo auf der Strecke zwischen Mesendorf und Lindenberg (Gemeinde Groß Pankow). „Das sind leider weniger als in den Vorjahren und weniger, als wir uns erhofft hatten“, erklärt Knurbien.

Insgesamt war die Kleinbahn in diesem Jahr an fünf Fahrwochenenden sowie bei 11 Sonderfahrten im Einsatz. Zehn Mal wurde die Bahn zudem für Reisegruppen gebucht. „Das ist zu wenig“, gibt Rainer Knurbien zu, „schließlich finanzieren wir uns auch zum Teil über diese Einnahmen.“ So seien etwa die Nikolausfahrten vor allem wegen des Wetters äußerst schlecht besucht gewesen. Statt 800 kamen nur knapp 500 Gäste. „Bei dem Schneefall kann man das auch keinem verübeln“, sagt Knurbien, „die übrig gebliebene Schokolade haben wir an die Tafel und an Kitas verteilt.“

Dem Kleinbahnverein fehlte in diesem Jahr offenbar auch ein größeres Ereignis als Besuchermagnet. Höhepunkte wie der Streckenanschluss bis zum Bahnhof Lindenberg (2007) oder das Lindenberger Dorffest (2009) lockten sonst die Massen zum Pollo. Deshalb ruhen viele Hoffnungen auf 2013. Dann wollen die Kleinbahner das 20-jährige Bestehen ihres Vereins feiern. Die Festwoche vom 3. bis zum 12. Mai soll dann der Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte werden. Neben Dampflok-Betrieb soll es Foto-Güterzugtage und die Einweihung eines Personenwagens geben.

Dieses Modell „970-855“ haben die Vereinsmitglieder in den vergangenen Monaten restauriert. „Wir haben damit ein weiteres museales Objekt wiederbelebt“, erzählt Rainer Knurbien, „schließlich ist die Bahn ein Bestandteil unseres Museums.“ Dieses wird durch den Fahrbetrieb zweifellos aufgewertet, ein Selbstläufer in punkto Besucherzahlen ist das allerdings nicht. Bei Arbeitseinsätzen soll die erreichte Qualität gehalten und möglichst verbessert werden. Von den 80 Mitgliedern waren in diesem Jahr knapp 20 bei 88 Arbeitseinsätzen aktiv und kümmerten sich ehrenamtlich um die Fahrzeuge oder die Gleise. Über die Gemeinde Groß Pankow sind zusätzlich sechs MAE-Kräfte im Einsatz.

Finanziell getragen wird der Verein durch Fördermittel, Eigenleistungen, Mitgliedsbeiträge sowie Spenden und Einnahmen bei Veranstaltungen. „Wir machen das zwar als Hobby, aber nicht zum Selbstzweck“, sagt Knurbien, „wir wollen den Leuten auch was vermitteln.“ Rund 1400 Gäste haben in diesem Jahr das Kleinbahnmuseum besucht – vom Kita- bis zum Seniorenalter.

Neben den Vorbereitungen für die Festwoche stehen zuvor allerdings zukunftsweisende Entscheidungen an. Nach dem Tod des Vorsitzenden Stefan Hoeppner in diesem Jahr muss die Vereinsführung neu besetzt werden. „Es ist ein schmerzlicher Verlust für uns, weil wir einen Experten mit großem Fachwissen und Durchsetzungsvermögen verloren haben“, sagt Rainer Knurbien. Einen möglichen Kandidaten gibt es mit Sven Lieberenz bereits, allerdings soll die Verantwortung künftig „auf mehrere Schultern verteilt werden“.

Zusätzlich zur Festwoche, in der übrigens auch der Lindenberger Chor sowie die Sektion Volleyball des Lindenberger Sportvereins ihr jeweils 30-jähriges Bestehen feiern, wird der Verein 2013 auch die traditionellen Veranstaltungen durchführen. Den Auftakt macht am 17. Februar die Knieperfahrt. Mit der Restaurierung des Personenwagens ist aber auch der Fuhrpark noch nicht vollständig: Neben einem weiteren Personenwagen wollen sich die Vereinsmitglieder irgendwann auch den Traum einer eigenen Dampflok erfüllen. Beide Gefährte stehen bereits in Mesendorf. „Leider können wir nicht alles auf einmal machen“, sagt Rainer Knurbien. (Von Jean Dibbert)

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