Selfkantbahn: Pfingstdampf und einzigartige Bildmotive, aus az-web

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Gangelt-Schierwaldenrath. Beim traditionellen Pfingstdampf bei der Selfkantbahn passte in diesem Jahr wieder einmal alles zusammen. Kaiserwetter trieb nicht nur viele Radtouristen zum Bahnhof nach Schierwaldenrath.
Auch Parkplätze waren Mangelware, und die Autokennzeichen verrieten, dass die Gäste von weit her kamen, um sich das Spektakel rund um den Betrieb der historischen Dampfeisenbahn aus der Nähe anzusehen. Oldtimer und Traktoren waren auch wieder mit von der Partie; die Landmaschinen allerdings zum letzten Mal; denn, so konnte Helmut Kommans berichten, man hat sich mit den Bauernmuseum in Selfkant geeinigt, dass man sich dort zu Pfingsten auf das Treckertreffen konzentriert und die Selfkantbahn dafür mit ihrer Zusammenkunft der historischen Landmaschinen zu Erntedank einziger Anbieter im Umkreis ist.

Wieder eine positive Zusammenarbeit im Verbund «Der Selfkant». Überschaubar war die Zahl der Landmaschinen, hochkarätig die Besetzung bei den Pkw-Oldtimern. Da war etwa die Citroën DS, die in den 1960er Jahren die Technikfreunde begeisterte, weil ihre hydropneumatische Federung bei allen vier Rädern der Zeit weit voraus war. Daneben stand ein Ferrari 328 GTS, der bis 1989 gebaut wurde.

Edel war auch ein Bristol 403 aus dem Jahre 1954, vier Jahre jünger ein Austin Healey Sprite MK I. Ganze 43 PS beschleunigen dieses gelbe Cabrio auf 130 Kilometer in der Stunde – sagt der Fahrer. 1936 kostete ein offener BMW 315 stolze 4000 Reichsmark. Dafür bekam man einen Reihensechszylinder mit 1490 cm³ Hubraum und einer Leistung von sage und schreibe 34 PS. Ger Beij aus Kerkrade hat für seinen Opel Rekord C Sedan von 1970 ein ganz besonderes Parkmodell: Er hat immer eine Parkuhr dabei, die unter den rechten Vorderreifen geklemmt wird und bei vielen Besuchern für Aufmerksamkeit sorgte.

Natürlich steht bei der Selfkantbahn alles im Zeichen der Nostalgie – und immer wieder sind es die Bastler und Tüftler, bei denen die Gäste staunend stehen bleiben. Einer von ihnen ist Walter Finger aus Hontem, der seit mehr als 30 Jahren Stammgast in Schierwaldenrath ist und immer wieder verschiedene Modelle seiner handgefertigten Dampfmaschinen präsentiert.

Dem Mann bei der Arbeit an seinen Maschinen zuzusehen, ist ein reines Vergnügen; ihm zuzuhören, eine lehrreiche Veranstaltung. Wenn die Sonne durch die Scheiben schien, waren die dampfenden Modelle ein beliebtes Motiv für die vielen Fotografen. Erstaunlich, was man dann in den diversen Internetforen Stunden später schon alles an Bildmaterial des Tages finden kann.

Besondere Form der Werbung

Das ist für die Selfkantbahn natürlich eine besondere Form der Werbung für ihre Arbeit und gerade an Tagen wie Pfingsten ist das Heer der ambitionierten Fotografen fast genau so groß wie das der «normalen» Besucher, die beispielsweise ihren Kindern die Welt von damals zeigen wollen. Apropos Kinder: Einen riesigen Sandkasten fand man auf dem Gelände der alten Tonfabrik Teeuwen in Gillrath, wo Besitzer Heinz Davids wieder die Gelegenheit nutzte, seine eigenen historischen Nutzfahrzeuge und die einiger Freunde zu präsentieren.

Mittendrin ein Haufen Sand, von dem es bei Davids ja reichlich gibt und zwei alte Bagger, bei denen die Schaufeln noch an Seilzügen hingen.

Damit wurde der Sand auf alte Lkw geladen, einmal um das Gelände gefahren und wieder auf den Haufen gekippt. Es muss nicht besonders erwähnt werden, dass man auf diesem Spielplatz nur große «Kinder» sah. Die Selfkantbahn hatte genau am Eingang zum Gelände eine Sonderhaltestelle eingerichtet.

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