Auf den Spuren der Dürener Eisenbahn AG (DEAG)

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Der Name „Dürener Eisenbahn AG“ dürfte den meisten Lesern nichts sagen. Bekannt sind heute die „Dürener Kreisbahn“ und die „Rurtalbahn“. Doch es gab in Düren bis 1965 eine weitere Privatbahn, die schmalspurige „Dürener Eisenbahn AG (DEAG)“. Nach deren Spuren suchten jetzt einige Kleinbahnfreunde auf Einladung von Martin Kilb von der IHS-Selfkantbahn.
Kurz gesagt, war die Dürener Eisenbahn war eine rund 11 Kilometer lange 1000 mm-spurige Schmalspurbahn gewesen, die die Orte Inden, Merken, Birkesdorf mit Düren verband. Sie verlief innerhalb der Orte straßenbahnmäßig und hatte zahlreiche Industriebetriebe als Anschließer. Innerhalb dieser Industriebetriebe gab es dazu umfangreiche Gleisanlagen. Mittels Rollwagen konnten somit normalspurige Güterwagen direkt in die Werkshallen gelangen. Etwas vergleichbar war die DEAG mit der Forster Stadteisenbahn, der Hohenlimburger Kleinbahn oder den Hamburger Industriebahnen, nur dass die DEAG auch Personenverkehr hatte.
Ursprünglich wurde die 1893 eröffnete Bahn als Dampfstraßenbahn betrieben, später erfolgte die Umstellung auf E-Betrieb mit Straßenbahnwagen und Elektrolokomotiven.
Auch heute noch, 44 Jahre nach der Stillegung des Bahnbetriebes, findet man Relikte der Bahn. Eine recht komplette Gleisanlage mit Weichen und einer Gleiskreuzung entdeckten die Exkursionsteilnehmer auf dem Gelände einer türkischen Moschee in der Veldener Straße. Eine Straße weiter, in der Johanniterstraße, existiert ein Gleisrest auf einem Parkplatz. Ein weiterer Gleisrest, samt Weiche, konnte auf dem Gelände einer Dreherei in Birkesdorf ermittelt werden.
Komplett erhalten, aber ohne Gleise, ist die Trasse der Anschlußbahn zur Lackfabrik in Merken. Hier stehen sogar noch die Fahrleitungsmasten im Gelände. In Merken befinden sich auch die einzigen noch erhaltenen Gebäude. Das ehemalige Bahnhofsgebäude beherbergte zum Schluß einen Swingerclub, ist aber derzeit geschlossen. Die benachbarte Wagenhalle steht als Ruine neben der Straße. Die Reststrecke über Vilvenich, Pier nach Inden befindet sich im Bereich des Braunkohletagebaues Weisweiler. Der Ort Inden ist dem Tagebau bereits zum Opfer gefallen. Pier ist heute ein Geisterort. Lediglich in Vilvenich gab es noch Bahnreste zu entdecken. Eine komplette Ladestraße mit Rampe für die aufgebockten Normalspurwagen (Jörg Seidel, 04.03.09).

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