WERNIGERODE/NORDHAUSEN/DPA. Die schwarzglänzende Lok wirkt wie ein
schwerfälliges Ungetüm. Ihr geöffneter Kessel ähnelt einem Schlund, die
Lampen erinnern an weit aufgerissene Augen und das knallrote Schiebeschild
an einen Mund. Dampflok 99 7222 hat heute «Plantag». Alle 30 Tage darf sie
sich maximal zwei Tage ausruhen und wird gepflegt. In der Fahrzeugwerkstatt
des Bahnbetriebswerks der Harzer Schmalspurbahnen (HSB) in Wernigerode
prüfen Experten den mehr als 80 Jahre alten und 50 Tonnen schweren Koloss
auf Herz und Nieren. Am nächsten Tag soll sie wieder unterwegs sein – auf
der Ein-Meter-Spur durch den Harz in Thüringen und Sachsen-Anhalt.
Die HSB betreibt das mit 140 Kilometern längste, zusammenhängende
Schmalspurstreckennetz in Deutschland. In diesem Jahr feiert sie den …
Monat: Januar 2012
Schust: Das Öchsle kann nicht kostendeckend arbeiten, Ochsenhauser Rat kritisiert das steigende Defizit der Museumsbahn, aus Schwäbische.de
Von Michael Hänssle
OCHSENHAUSEN Derzeit arbeiten die Mitglieder des Schmalspurbahnvereins im
Warthauser Lokschuppen daran, die historische Eisenbahn, besonders die
Hauptuntersuchung der Lok 99 788 „Berta“, für die kommende Saison fit zu
machen. Aus diesem Grund hat Klaus-Peter Schust Geschäftsführer der
Öchsle-Bahn-Betriebsgesellschaft, den wirtschaftlichen Jahresbericht 2010
dem Ochsenhauser Rat erst gestern erläutert. Und es gab im Rat viel
Diskussionsbedarf zum Abmangel von rund 112 000 Euro, den Ochsenhausen zu
tragen hat.
Seinen Bericht eröffnete Schust mit der Feststellung, dass sich die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Museumsbahn äußerst positiv
darstellen. Das Öchsle werde hervorragend angenommen und trage seinen Teil
dazu bei, dass Baden-Württemberg hinter Bayern die touristische Nummer …
Öchsle steigert die Auslastung
http://www.lok-report.de/news/news_woche_donnerstag.html
Aufgrund eines eingeschränkten Fahrplans blieb die Öchsle Bahn 2011 mit
40.337 Fahrgästen um rund 6000 hinter dem Vorjahr zurück. Gleichzeitig
konnte die Auslastung der Züge um 15 Prozent gesteigert werden, was für
zufriedene Gesichter beim Öchsle Schmalspurbahnverein und bei der
gemeinnützigen Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft sorgt.
„Das Konzept, die zuvor stetig angestiegene Belastung des ehrenamtlichen
Personals zu reduzieren, ist voll aufgegangen“, zeigte sich Klaus-Peter
Schust, Geschäftsführer der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft, im
Jahresrückblick zufrieden. Die Hälfte der Samstage war aus dem Fahrplan
gestrichen worden, zudem die Züge an Ostern sowie zur Ochsenhauser
Modellbahnbörse. Dadurch wurden die Fahrtage vom Rekordwert 105 im Jahr
2010 auf nun 79 reduziert. Gleichzeitig konnte die Auslastung der Züge
allgemein gesteigert werden. Auch bei den besonderen Angeboten, wie
Mondschein-, Winterdampf- und Nikolausfahrten, zog die 84-jährige Lok 99
716 „Rosa“ volle Züge. Für 23 Fahrten wurde die historische Schmalspurbahn
außerhalb des Fahrplans gebucht. „Dass aber die Fahrgastzahlen 2011
insgesamt nicht mehr die Höhen der vergangenen Jahre erreichen würden, war
absehbar“, sagte Schust.
Trotz der Reduzierungen konnte Benny Bechter, Vorsitzender des
Öchsle-Schmalspurbahn-vereins, beeindruckende Zahlen vorlegen. Für Dienste
als Lokführer, Heizer, Zugführer, Schaffner sowie im Restaurationswagen
wendeten die Mitglieder 4286 Stunden auf. Zudem wurden im abgelaufenen Jahr
5376 Arbeitsstunden in der Werkstatt sowie 1200 Stunden für die
Instandhaltung der Zugstrecke geleistet. „Hinzu kommen 525 Stunden, mit
denen in diesen Bereichen Patienten des Zentrums für Psychiatrie aus Bad
Schussenried das Öchsle tatkräftig unterstützten“ ergänzte Bechter.
„Insgesamt haben die Züge des Öchsle im Jahr 2011 rund 6000 Kilometer
zurückgelegt“, berichtete Werkstattleiter Hermann Schiebel. Dabei seien 60
Tonnen Steinkohle und 650 Kubikmeter Wasser, davon zwei Drittel
Regenwasser, verbraucht worden. Das anhaltende Interesse am Öchsle zeigt
sich auch bei dessen Internetauftritt: Hier registrierten die
Verantwortlichen deutlich steigende Zugriffszahlen. 146.131 Besucher (2010:
120.084) klickten sich zum virtuellen Öchsle.
Derzeit arbeiten die Mitglieder des Schmalspurbahnvereins im Warthauser
Lokschuppen fieberhaft daran, die historische Eisenbahn, insbesondere die
Lok 99 788 „Berta“, für die kommende Saison ab 1. Mai fit zu machen.
Geschäftsführer Schust kümmert sich einstweilen mit seinen Mitarbeitern
darum, Fahrgäste und Busunternehmen für die kommende Saison anzusprechen.
Schon in wenigen Tagen wird er dazu gemeinsam mit der
Oberschwaben-Tourismusgesellschaft bei der CMT in Stuttgart präsent sein.
Weitere Messeauftritte sind in St. Gallen, Augsburg, Friedrichshafen und
Kempten vorgesehen (Pressemeldung Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft gGmbH,
12.01.12).