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Der Vorsitzende des Vereins zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e.V. (VSSB), Dr. Andreas Winkler, hat am 21.12.06 eine sehr erfreuliche Bilanz des Festjahres „125 Jahre Sächsische Schmalspurbahnen“ gezogen. „Mit über 130 Veranstaltungen wurde mehr geschafft als wir anfangs geplant hatten. Initiiert und getragen durch das große Engagement der Vereine, Bahngesellschaften, regionalen Unterstützer und ehrenamtlich Aktiven gab es an über 20 Orten in Sachsen attraktive Programme, die allein zu den Sonderveranstaltungen mehr als 50.000 Besucher aus nah und fern angelockt haben“, so Winkler.
Bei den Bahnen im Regelbetrieb am Fichtelberg, in Zittau und Radebeul sowie bei der Preßnitztalbahn in Jöhstadt wird es noch bis zum Silvestertag weitere Fahrten geben. Die Zahl der Fahrgäste wird so im Festjahr – erstmals seit dem Ausfall der Weißeritztalbahn im Jahr 2002 – auf über 600.000 steigen können.
„Die sächsischen Schmalspurbahnen waren dieses Jahr ein großer Besuchermagnet. Mit dem Festjahr rückten die kleinen Bahnen in die Mitte des öffentlichen Interesses. Die Veranstaltungen haben nicht nur den Besuchern gefallen, die Bahnen selbst haben damit einen wichtigen Beitrag für ihre dauerhafte Zukunftssicherung geleistet“, betonte Winkler. Es gelte, dieses wichtige Kulturgut langfristig zu erhalten und für die ausgewogene regionale Entwicklung Sachsens zu nutzen. „Die Schmalspurbahnen entwickeln sich in den Regionen immer stärker zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Dieses Potenzial müssen wir stärker nutzen“, betonte Winkler und begrüßte die ausführliche Debatte zu den Schmalspurbahnen in der letzten Sitzung des Sächsischen Landtages. Winkler dazu: „Wir sind sehr froh, das sich der Landtag und die Staatsregierung so deutlich für den Erhalt der Schmalspurbahnen als besonderes Kulturgut ausgesprochen haben und bedanken uns bei Ministerpräsident Milbradt für seine Schirmherrschaft im Festjahr.“
Für 2007 und die Folgejahre gilt es, den Schwung des Festjahres zu nutzen, mit effizienten Strukturen den Regelbetrieb langfristig zu sichern und das tourismus-wirtschaftliche Potenzial konsequent und gemeinsam zu erschließen. Dazu gehören u. a. die Prüfung der Gründung einer Stiftung „Sächsische Schmalspurbahnen“ – einschließlich der Frage der Zusammenführung aller Bahnen im Regelbetrieb in einer Betriebsgesellschaft – und die noch bessere touristische Vermarktung der Bahnen. Winkler dazu: „Es gibt dazu bereits gute Gespräche mit der Tourismus-Marketing Gesellschaft des Freistaates. Dort möchten wir gern das Projekt der Tourismusroute Sächsische Schmalspurbahnen einbringen.“
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war die Einweihung der ersten Station der „Tourismusroute Sächsische Schmalspurbahnen“ am ehemaligen Bahnhof in Kirchberg im Oktober 2006. „Diese Tafel soll nicht nur an den 125. Jahrestag der ersten sächsischen Schmalspurbahn erinnern. Sie ist der Startschuss für eine landkreis- und landesübergreifende Präsentation dieses einmaligen kulturhistorischen Erbes“, so Winkler. Der VSSB hofft, dass dieser Vorschlag die Unterstützung des sächsischen Wirtschafts-ministeriums findet, um gemeinsam mit den Gemeinden und Landkreisen ein Konzept zu entwickeln und bald weitere Stationen einweihen zu können.
„Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Sachsen und die Schmalspurbahnen spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle. Es ist so, die Schmalspurbahnen bringen mit den Fahrgästen auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze in die Regionen, die keine internationale Großinvestition bekommen können – und sind deshalb genauso wichtig. Diesem Ziel gilt deshalb unser Hauptaugenmerk für die nächsten Jahre“, so Winkler.
Eine positive Bilanz konnte auch zum Arbeitsstand des Projektes „Neubau der ersten sächsischen Schmalspurlokomotive der Gattung I K“ gezogen werden. „Wir sind beeindruckt von der Begeisterung und der großen Zahl der ehrenamtlich Tätigen, aber auch der Unterstützer, aus Sachsen, aus ganz Deutschland und sogar dem Ausland“, sagte Winkler. Der aktuelle Spendenstand hat 280.000 Euro überschritten, zahlreiche Sachspenden in Form von Arbeitsleistungen und Materialspenden etwa im gleichen Wertumfang wurden angeboten. „Die I K wird – wie seinerzeit vor 125 Jahre bei der Firma Richard Hartmann in Chemnitz – vor allem hier in Sachsen wieder entstehen, ergänzt durch die Einbeziehung des Dampflokwerkes in Meiningen. Wir bringen damit nicht nur ein Stück Geschichte zurück und schaffen einen besonderen Sympathieträger für das Marketing. Wir verdeutlichen damit auch die hohe Leistungsfähigkeit und das einzigartige technische Know-how der Unternehmen hier in unserer Region“, betonte Winkler abschließend (Pressemeldung Verein zur Förderung Sächsischer Schmalspurbahnen e. V., 22.12.06).