Schaulustige empfangen „Lok Plettenberg“ in ihrer Heimat Es zischt wie vor 50 Jahren, aus Kreiszeitung.de

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Bruchhausen – BR.-VILSEN / PLETTENBERG · Es faucht, es zischt, es stampft, es pfeift – alles zwar deutlich leiser als vor 50 Jahren, aber die Geräuschkulisse ist da, obwohl die „Plettenberg“ nicht aus eigener Kraft fährt. Lautsprecher auf der Lok und realistische Geräusche machen es möglich. Die ehemalige „Lok 3“ der Plettenberger Kleinbahn hat die lange Fahrt von Bruchhausen-Vilsen, ihrem neuen „Zuhause“, ins Sauerland hinter sich gebracht.
Die „alte Dame“ war der letzte Zug der Plettenberger Kleinbahn, am 17. Juli 1962 ging sie auf ihre letzte große Fahrt. Heute ist sie im Besitz des Deutschen Eisenbahnvereins (DEV) und steht in Bruchhausen-Vilsen (wir berichteten). Einen Monat lang wird die Lok jedoch nun im Plettenberger Ortsteil Hüing hausen im Einsatz sein, gesteuert von Zugführern aus Bruchhausen-Vilsen. Auf einem Tieflader wurde das Fahrzeug am Wochenende durch die Fußgängerzone der sauerländischen Stadt gefahren. Viele Schaulustige empfingen die Lok.

Plettenbergs Stadtmarketing-Geschäftsführer Steffen Reeder hatte das 23 Tonnen schwere Fahrzeug mit Eichenlaub und in den Plettenberg-Farben geschmückt. Alles sollte genau so aussehen wie vor 50 Jahren, als die Kastenlok jetzt erneut durch das Stadtgebiet fuhr.

Die Eisenbahnfreunde aus Hüinghausen hatten sich bemüht, die Lok aus Bruchhausen-Vilsen vorübergehend in ihre alte Heimat zu holen. Schön und liebevoll dekoriert, war das Fahrzeug ein echter Hingucker. Und damit den Besuchern nicht nur optisch etwas geboten wurde, hatte Filmemacher Georg Prüß die Original-Töne der „Lok 3“ zur Verfügung gestellt, die während der Fahrt per Boxensystem abgespielt wurden. „Ich habe die Töne von diversen Filmen zusammengeschnitten und miteinander verbunden, sodass eine fünf Minuten lange Sequenz entstanden ist“, sagte Prüß.

Für eine Besucherin war es etwas Besonderes, die „Lok Plettenberg“ wiederzusehen: Elvira Schmidt hat beste Erinnerungen an die Kleinbahn. Die heute 84-Jährige arbeitete von 1942 bis 1950 im Betriebsbüro der Plettenberger Kleinbahn (PKB). „Es ist lange her, aber es war eine schöne Zeit“, sagt die Seniorin. An eines kann sie sich besonders gut erinnern: „Das laute, schrille Pfeifen der Lok ging einem durch Mark und Bein.“ In vier Wochen wird es wieder in Bruchhausen-Vilsen zu hören sein. · fa

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