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Brannenburg – Die Sicherheit auf der etwa 7,5 Kilometer langen Strecke, die die Zahnradbahn auf den Wendelstein zurücklegt, wird mit einer neuen Lawinengalerie weiter erhöht.
Die Lawinensicherheit auf der etwa 7,5 Kilometer langen Strecke, die die Zahnradbahn auf den Wendelstein zurücklegt, wird weiter erhöht. Etwa 200 Meter unterhalb der Mitteralm wird eine weitere Lawinengalerie errichtet.
Etwa 200 Meter unterhalb der Mitteralm wird eine weitere Lawinengalerie errichtet. Mit Kosten von rund einer Million Euro rechnen Experten für den Bau der etwa 40 Meter langen Galerie, die auf Betonfundamenten steht und einen Stahlaufbau aufweist. Das Dach wird mit Lärchenholz. eingedeckt. Mit einer kräftigen Finanzspritze in Höhe von 350000 Euro wartete Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil zum 100-jährigen Bestehen der Bahn, das kürzlich gefeiert werden konnte (wir berichteten), mit einem Geburtstagsgeschenk auf, das gerne angenommen wurde. „Diese Investition und die Förderung tragen dazu bei, die Lawinen-Bedrohung bei der Auffahrt auf einen der beliebtesten Berge Bayerns noch weiter gegen Null zu fahren. Sie sind daher sinnvoll angelegtes Geld“, erklärte Zeil damals in einer Pressemitteilung. Trotz der Finanzspritze aus dem Ministerium lässt Florian Vogt, der oberste Betriebsleiter der Wendelsteinbahn, keinen Zweifel daran, dass der vom Betreiber aufzubringende Eigenanteil einen gewaltigen finanziellen Kraftakt für ihn darstellt. „Das ist wahnsinnig viel Geld für uns und aus wirtschaftlicher Sicht eine enorme Belastung, da sich durch die Maßnahme ja die Zahl der Fahrgäste nicht erhöht“, so Vogt.
An der Notwendigkeit der Maßnahme lässt Vogt keinen Zweifel. Wenn alles nach Plan läuft, beginnt die beauftragte Firma in den nächsten Wochen mit den Arbeiten, zu Beginn des Winters soll der zusätzliche Lawinenschutz zwischen dem Bahnhof Aipl und der Mitteralm fertiggestellt sein.
Die Notwendigkeit dieses Schutzbauwerkes war im Februar 2009 zutage getreten, als in diesem Bereich eine Lawine niedergegangen war und die Bahnstrecke unterbrochen hatte. Damals musste der Bahnbetrieb für einige Tage eingestellt werden. Die Verantwortlichen der Wendelsteinbahn forderten ein Gutachten der Lawinenwarnzentrale an, um zu eruieren, ob auf diesem Streckenabschnitt auch künftig mit Lawinen zu rechnen ist, die sich im Bereich der Hochsalwand lösen. Das Landesamt für Umweltschutz kam nach Auskunft des Bayerischen Wirtschaftsministeriums schließlich zu der Auffassung, dass ein effektiver Lawinenschutz durch Sprengungen in diesem Bereich nicht zu gewährleisten sei, sodass nur der Bau einer weiteren Galerie blieb. Mit ihrer Fertigstellung wird sich die Anzahl der Lawinenschutzbauwerke bei der Wendelsteinbahn auf zehn erhöhen.
Norbert Kotter/Oberbayerisches Volksblatt