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Zufriedene Gesichter beim Öchsle Schmalspurbahn e.V.: die Jubiläumsveranstaltung des Vereins zum 110. Geburtstag der Öchsle-Bahn verlief am Sonntag nach historischem Vorbild und brachte die Eisenbahner der Restaurierung der Lok 99633 näher.
Zahlreiche namhafte Vertreter aus Politik und Wirtschaft bekundeten durch ihre Anwesenheit ihre Verbundenheit mit der historischen Bahn. Nach dem Willen der Veranstalter sollte es sein wie bei der Eröffnungsfahrt 1899 und tatsächlich konnte man sich ein wenig ins ausgehende 19. Jahrhundert zurückversetzt fühlen:
Der festlich geschmückte Zug fuhr dampfend und pfeifend in den historischen Bahnhof Ochsenhausen ein, wo er von Schüssen des Böllerschützenvereins Maselheim, vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Ochsenhausen und einer großen Menschenmenge begrüßt wurde.
Aus dem vollbesetzten Zug lachten freudige Gesichter und es entstiegen ihm zahlreiche bekannte Persönlichkeiten: Abgeordnete aus Bundes- und Landtag, Bürgermeister, Vertreter von Behörden, Verbänden und Firmen ließen es sich nicht nehmen, bei der denkwürdigen Erinnerungsfahrt dabei zu sein.
Anschließend geleitete der Spielmannszug die Festgesellschaft quer durch die Innenstadt zum historischen Gasthof Adler, wo das Festbankett wartete. Vereinsvorsitzender Benny Bechter erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass der Erlös der Jubiläumsveranstaltung allein der Restaurierung der originalen Öchsle-Lok 99633 zukomme. Er kündigte an, dass als erster Schritt hierzu im kommenden Jahr der Neubau des Kessels in Auftrag gegeben werden solle. Bechters Vorstandskollege Bernhard Günzl gab der Festversammlung einen Überblick über die Geschichte und rief den jahrzehntelang großen Stellenwert der Bahn als Verkehrsmittel in Erinnerung. Die heutige Bedeutung des Dampfzugs brachte Regierungsdirektorin Eva Schöpf auf den Punkt: „Das Öchsle verkörpert schwäbische Tugenden: es ist gemütlich, es ist langlebig, es braucht keine neumodischen ‚Features‘.“ Die Leiterin des Referats Verkehr aus dem Regierungspräsidium Tübingen stellte weiter heraus, dass Zeit für die Betrachtung der Landschaft für Kinder und Erwachsene ein Erlebnis sei, das moderne Verkehrsmittel so nicht mehr zu bieten haben.
Peter Schneider, Landtagsabgeordneter und Präsident des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, dankte ausdrücklich den anwesenden Vertretern der Wirtschaft für ihre Unterstützung der historischen Bahn. Schneider, der sich selbst in seiner Zeit als Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Öchsle-Bahn-AG maßgeblich für den Betrieb des Öchsle eingesetzt hatte, meinte, dass die Bahn zwar auch von Steuermitteln abhängig sei, aber dem Oberland im Gegenzug ein wichtiges Stück Heimat bewahrt habe. Auch Ochsenhausens Bürgermeister Andreas Denzel und Verkehrsdezernent Gerold Simon als Vertreter des Biberacher Landrats hoben die touristische und historische Bedeutung des Öchsle für die Region hervor.
Alle Redner würdigten jedoch in besonderer Weise das Engagement des Öchsle-Schmalspurbahnvereins, ohne den die Bahn der Spitzhacke zum Opfer gefallen wäre. Darüber hinaus sei die Finanzierung und der Betrieb der Museumsbahn ohne die ehrenamtliche Arbeit des Vereins undenkbar.
Maselheims Bürgermeister Elmar Braun gestaltete seine Grußadresse auf unterhaltsame Weise im Stil der Eröffnungsreden von 1899 und trug ein originales Gedicht von Amtmann Selg vor, mit dem der Festgesellschaft schon damals der Bau der Öchsle-Strecke beschrieben wurde. Viel Beifall erhielt auch das Amateurtheater Ochsenhausen für seine pointierten und unterhaltsamen Einlagen von einem Publikum in Feierlaune (Pressemeldung Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft gGmbH, Fotos Thomas Freidank, www.oechsle-bahn.de, www.das-oechsle.de, 01.12.09).