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Aus verlässlichen Quellen wurde bekannt, dass der Bund dem Land NÖ ein äußerst unseriöses Angebot gemacht haben soll: Das Land NÖ soll die Mariazeller-Bahn und die Waldviertler Schmalspurbahnen um 1,00 Euro übernehmen und selbst betreiben; der Rest soll eingestellt werden, darunter auch die Ybbstalbahn.
Unseriös ist das Angebot deshalb, weil die Regionalbahnen samt und sonders sanierungsbedürftig sind und es Aufgabe des Bundes ist, sie im Falle einer Übertragung an das Land in einem ordnungsgemäßen Zustand zu übergeben. Im Falle der Ybbstalbahn wurde dies sogar zwischen Bund und Land durch den Vertrag von Gösing ausdrücklich vereinbart.
Es muss daher auch in NÖ das Pinzgauer Modell Platz greifen, der Bund hat das nötige Startkapital für den neuen Eigentümer und auch Betreiber zur Verfügung zu stellen. Im Falle der Pinzgauer Lokalbahn waren das immerhin 33 Mio. Euro.(Bund 10 Mio. Euro, ÖBB 13 Mio. Euro).
Auch für den Bund wäre diese Vorgangsweise volkswirtschaftlich, aber auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, weil allein bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten für ca. 60 km Bahnstrecke bis zu 25 Mio. betragen würden. Die Gleisflächen sind aufgrund der gesetztlichen Bestimmungen als Sondermüll zu entsorgen. Konkret wären bei der Ybbstalbahn die Abtragungskosten höher als die Attraktivierung, welche die Experten mit ca. 20 Mio. Euro beziffern. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen (12 km von insgesamt 60 km) würde ca. 6 Mio. Euro betragen.
Bei einem Aktionstag von Probahn ÖSTERREICH und der Initiative Ybbstalbahn in der vergangenen Woche konnten sich die Initiativenvertreter vom Zuspruch der Fahrgäste überzeugen – ebenso von den vollen Triebwagen allein in der Mittagszeit (siehe Bilder). Dabei wurde eine Resolution an Bund, das Land NÖ und die ÖBB verabschiedet, die als Handlungsanleitung für eine Attraktivierung der Ybbstalbahn zu verstehen ist (siehe Beilage). Durch eine Internet-Unterschriftenaktion auf der homepage www.probahn.at soll weiterer Druck auf die Verantwortlichen erzeugt werden.
An Verkehrsministerin Doris Bures richtet probahn den Appell, angesichts der Finanzkrise nicht weiter in der Falle größenwahnsinniger Megaprojekte – Beispiel Brennerbasistunnel! – zu verharren, sondern dort durch einen Verhandlungs- und Baustopp Finanzmittel für die Bahn in der Fläche freizubekommen. Ihre Aussage in den SN vom 4. April mag da erstaunen, sowohl der Aberglaube, der Brennerbasistunnel werde Österreichs Güterverkehrsprobleme lösen, wie auch die Ansage, eine ÖBB-Tariferhöhung müsse aus Wertsicherungsgründen Mitte des Jahres erfolgen. Das Österreich-Ticket sei zwar eine gute Ideee, aber dafür wären kein Geld vorhanden, so die Frau Minister. Für eine Verschrottungsprämie hat sie es, für die Unterstützung der Autoindustrie ebenfalls, für Megaprojekte auf Autobahnen ebenfalls.
Probahn ÖSTERREICH fordert die Landeshauptleute auf – insbesondere die Landesregierung von NÖ -, sich das nötige Stück vom Budgetkuchen für ihre Regionalbahnen zu sichern. Die Politiker müssen es nur wollen (Pressemeldungen Pro Bahn Österreich, 13.04.09).
RechteckEs hat sich ja bereits herumgesprochen, dass das Land NÖ die Einstellung der Ybbstalbahn mit allen zum Teil sehr unseriösen Mitteln betreibt. Lokale Medien werden auf Linie gebracht. Hier wird mit falschen Zahlen und falschen Fakten gearbeitet.
Es war bereits vor 2 Wochen geplant, der Ybbstalbahn endgültig den Todesstoß zu versetzen. Das Land will zwar unbedingt die Ybbstalbahn einstellen, aber die Schuld sollen die anderen haben. Als sichtbar wurde, dass dies nicht so ohne weiteres möglich ist, hat man kalte Füße bekommen und die Entscheidung kurzfristig abgesagt. Unser Landeshauptmann hat sich geweigert, die mehr als 5000 Unterschriften für den Erhalt der YB entgegenzunehmen.
Nun gibt es eine weitere Aktion von Pro-Bahn. Auf deren Internetseite kann man „unterschreiben“. Ich bitte alle, dies zu tun und auch Freunde und Bekannte dazu anzuregen. Der eine oder andere hat dies ja bereits getan.
Die Bürgermeister und Verantwortungsträger des Ybbstales wurden von den Bürgermeistern des Pinzgaues (größtenteils ÖVP) für den 18. April nach Zell am See eingeladen, um sich selbst ein Bild über den Aufschwung der Pinzgauer Lokalbahn seit der Übernahme durch das Land Salzburg (Juli 2008) machen zu können. Dieses Angebot wird nur sehr „einseitig“ angenommen. Manche scheinen große Angst davor zu haben, mit ehrlichen Zahlen und Fakten konfrontiert zu werden (Heinz Müller, Sektion Erzbergbahn, 13.04.09)