http://www.kleinezeitung.at/kaernten/voelkermarkt/aktuelles_voelkermarkt/5384561/Bad-Eisenkappel_Der-Vike-dampft-wieder-durchs-Land
Kaum ein Fahrgast schenkt heute noch jener Schautafel im Bahnhof #Völkermarkt-Kühnsdorf einen Blick, die – gegenüber vom Schalter angebracht – an den „#Vike“ erinnert. Sie erzählt die bewegte Geschichte der legendären #Schmalspurbahn, die von 1902 bis 1971 von hier aus über #Sittersdorf und #Miklauzhof bis nach Bad #Eisenkappel dampfte. Jetzt soll der „Vike“ aber eine Renaissance erleben – und zwar als Modell in einem Verhältnis von 1:87. Der Verein „#Vellachtalbahn“ mit Modellbauer Michael Glinik aus Sittersdorf an der Spitze bereitet sich seit Längerem darauf vor, den „Vike“ maßstabsgetreu und zeitgeschichtlich korrekt nachzubauen. Aber nicht nur Lokomotiven oder Waggons werden als Modelle rekonstruiert, sondern auch die damaligen Bahnhöfe und Wartehäuschen. Im Rahmen eines Leader-Projektes, das jetzt genehmigt wurde, soll der Traum der Vereinsmitglieder nun endlich Wirklichkeit werden.
Der „Vike“ gehört zum Unterland wie die bunten Eier zu Ostern. Vor allem Ältere erinnern sich noch an die Bahn, Jüngere kennen sie zumindest aus Erzählungen von Eltern oder Großeltern. Bereits 1971 hat sich Alfred Niel in seinem Buch „Der Vike fährt durchs Kärntner Unterland“ liebevoll und eindringlich mit der Chronik auseinandergesetzt.
Was dort zu lesen ist, ist ein spannendes Kapitel der Kärntner #Bahngeschichte. Die Idee, eine Schmalspurbahn zu errichten, die Bad Eisenkappel und somit das Vellachtal mit Kühnsdorf verbindet, datiert ins Ende des 19. Jahrhunderts. Eduard Engländer gründete damals in Rechberg eine Zellulosefabrik zur Papier- und Zellstofferzeugung. Der Anstoß kam von Graf Douglas Thurn-Valsassina. Spross einer Adelsfamilie, um das reiche Holzvorkommen in der Gegend zu nutzen. Als günstigstes Transportmittel kam nur eine Eisenbahn infrage.
Es dauerte nach langem Auf und Ab mit vielen Fragen der Finanzierung und Gegnern der Bahn bis zum 5. Oktober 1902, bis der „Vike“ offiziell von Bad Eisenkappel nach Kühnsdorf dampfte. Seine 25 km/h erscheinen heute nur mehr wie ein #Schneckentempo. Kurze Zeit später, am 1. November 1902, fuhr die letzte #Pferdepost. Der „Vike“ hatte die Postzustellung …