Niedersachsen: Kritik am Krisenmanagement der HSB

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Der Abgeordnete Heinrich Aller (SPD) hatte in der Sitzung des Niedersächsischen Landtages am 19.08.2010 gefragt:
Erst am 29. Juli 2010 berichtet die Hannoversche Allgemeine Zeitung über Betriebsstörungen durch Brände neben der Brockenbahn. Tatsächlich saßen am 20. Juli vom frühen Nachmittag an mehrere Hundert Touristen auf dem Brocken fest. Darunter waren viele Kinder, ältere und behinderte Menschen.
Während die Zeitungsberichterstattung am 29. Juli sich auf die Frage nach der „Entfachung“ der Feuer konzentrierte, kritisierten die betroffenen Ausflügler und Touristen vor Ort am 20. Juli insbesondere die mangelhafte Koordination und Organisation.
Der Zugverkehr war lange auf unbestimmte Zeit unterbrochen der individuelle Abstieg untersagt. Mit fortschreitender Zeit wuchs unter den Brockenbesuchern, von denen viele noch weite Heimreisen vor sich hatten, die Verunsicherung.
Amtspersonen bzw. Koordinatoren, die die Lage auf dem Brocken akzeptabel hätten regeln können, kamen nicht vor Ort. Folgerichtig entwickelte sich am Fahrkartenschalter der HSB ein – wie es ein Tourist beschrieb – „chaotischer Zustand“. Auf die Frage, ob gegebenenfalls für Kinder, alte Menschen und Behinderte vorsorglich ein Abtransport mit Bussen vorgesehen sei, konnte keine Antwort gegeben werden. Auf telefonische Rückfrage unter den Notrufen 110 und 112 verfestigte sich der Eindruck, dass weder die HSB noch die beteiligten Dienststellen von Stadt, Feuerwehr und Polizei Ausmaß und Handlungsbedarfe als Folge der „Betriebsstörung“ erkannt hatten und über lange Zeit nicht angemessen gehandelt haben.
Unter den Besuchern des Brockens am 20. Juli wurde erhebliche Kritik an dem „Krisenmanagement“ im Zusammenhang mit dem Waldbrand laut. Da laut Zeitungsberichten innerhalb von nur zehn Tagen fünf Brände an der Brockenbahnstrecke zu verzeichnen waren, ist dringend eine Reihe von Fragen zu klären, um anhaltende negative Auswirkungen auf den Harztourismus zu vermeiden.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie beurteilt die Landesregierung Ursachen und Folgen der sogenannten Betriebsstörungen durch Waldbrände an der Brockenbahn der HSB?
2. Welche Maßnahmen (Notfallpläne) waren zwischen Kommunen, Polizei, Feuerwehr, HSB, Tourismusverband und Gastronomie vor den jetzt aufgetretenen Betriebsstörungen verabredet bzw. sind jetzt geplant?
3. Wie wird die Landesregierung sicherstellen, dass die Vorkommnisse an der Brockenbahn sich nicht dauerhaft nachteilig auf das Image der Harzregion auswirken?
Verkehrsminister Jörg Bode beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung wie folgt:
Die in der kleinen Anfrage beschriebenen Vorkommnisse liegen in Gänze in der Verantwortung des Landes Sachsen-Anhalt und seiner entsprechenden Stellen, da die Brockenbahn auf sachsen-anhaltinischem Gebiet liegt. Aus diesem Grund hat die niedersächsische Landesregierung keinerlei Befugnisse und kann sich demzufolge nicht zu den Ursachen und Folgen der Betriebsstörungen der Brockenbahn oder Auswirkungen auf den Brockentourismus äußern (Pressemeldung Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, 21.08.10).

Mit der Dampflok auf Norddeutschlands höchsten Berg, den Brocken., aus Die Presse

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index.do?_vl_backlink=/home/leben/reise/index.do

Roger Zilling und Sebastian Fischer schreien sich während der Arbeit andauernd an. Nicht, dass sie ständig streiten würden: An ihrem Arbeitsplatz ist es einfach so laut, dass sie sich anders nicht verständigen können. Die beiden arbeiten auf dem Führerstand einer alten Dampflok der Harzer Schmalspurbahnen (HSB): Zilling als Lokführer, Fischer als Heizer.
Das tonnenschwere Dampfross schnauft, keucht und faucht mit ohrenbetäubender Lautstärke. Durch die starken Vibrationen klappert und wackelt im Führerhaus alles hin und her, was nicht niet- und nagelfest ist: Ölkännchen, Ketten, Schraubenschlüssel.
In den Waggons hingegen genießen die Passagiere die abwechslungsreiche Aussicht und das Gefühl, in einer anderen Zeit zu reisen. Manche stehen auf den offenen Plattformen am Ende der Waggons und lassen sich genussvoll die …

Sachsen-Anhalt: Modernisierte Reisezugwagen der HSB übergeben

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Mit einem symbolischen Roll-Out präsentierten die Harzer Schmalspurbahnen heute im Beisein von Dr. Karl-Heinz Daehre, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, im Werk Wernigerode-Westerntor die ersten anläßlich einer Hauptuntersuchung umfassend modernisierten Reisezugwagen.
Angenehm modernes Reisen in historisch-traditionellem Ambiente wird nun in insgesamt 22 neu gestalteten Reisezugwagen der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) möglich. Heute übergab der Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Karl- Heinz Daehre, gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Verkehrs Industriesysteme GmbH (VIS), René Koch, und dem HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener die in Halberstadt frisch hauptuntersuchten Wagen symbolisch dem Verkehr.
In den vergangenen sechs Monaten wurden 22 Reisezugwagen der HSB bei dem leistungsfähigen Unternehmen VIS in der Harzregion einer planmäßigen Hauptuntersuchung unterzogen. Neben den notwendigen Arbeiten aufgrund der eisenbahnrechtlichen Vorschriften wurde das äußere Erscheinungsbild der Wagen aufgefrischt. Neben einer neuen Farbgebung erhielten die Wagen teilweise neue Türen und Radsätze. Bei 14 Wagen wurde das bisher seit 1984 verwendete Innenausstattungsmaterial mit „Sprelacart“ – (Kunststoff) – Wänden und Kunstledersitzbezügen nun auch gegen moderne und ansprechende Materialien in warmen Holz- und Rottönen getauscht. Erste Erfahrungen dazu wurden seit 2006 in den ersten vier probeweise neu ausgestatteten Reisezugwagen gesammelt.
Weiche Sitzbezugsstoffe, ein rutschhemmender Fußbodenbelag, moderne Beleuchtungselemente und praktische Gepäckablagen gestalten das Reisen im historischen Ambiente der HSB nun erheblich angenehmer. Robuste kleine Ablagetische aus Holz jeweils direkt an jeder Sitzgruppe dienen nicht nur der Ablage von Reiseutensilien, sondern informieren zusätzlich auch mittels eingravierten Streckennetzes über den Verlauf der drei Schmalspurbahnen im Harz. Neue Lautsprecher in den Wagen verbessern die Akustik des GPS-gesteuerten Fahrgastinformationssystems.
Mit den heute durch Minister Dr. Daehre symbolisch an die HSB übergebenen Wagen stehen den Fahrgästen der Harzer Schmalspurbahnen nun insgesamt 34 neu gestaltete Reisezugwagen für die täglichen Fahrten in den Dampfzügen zur Verfügung. Weitere Wagen werden zukünftig bei den jeweiligen Hauptuntersuchungen nachgerüstet. Reiseerlebnisse in der so genannten „Holzklasse“ wie zu „Omas Zeiten“ sind bei der HSB jedoch nach wie vor bei Sonderfahrten in verschiedenen Wagen des historischen Oldtimer-Zuges möglich.
Der älteste Wagen der nun neu gestalteten Reisezugwagen mit der Nummer 900-480 wurde bereits 1926 gebaut, die jüngsten Wagen stammen aus dem Jahre 1992. Zehn der nun modernisierten Wagen waren vor ihrem langjährigen Einsatz im Harz bereits bei anderen Schmalspurbahnen und mit der kleineren Spurweite von nur 750 mm unterwegs. Der Wagen 900-521 beispielsweise wurde 1932 als gedeckter Güterwagen in Bautzen für die 750mm-Spurweite gebaut und erst 1959 zum Reisezugwagen auf Meterspur umgebaut (Pressemeldung HSB, Fotos Kai Michael Neuhold, www.kmn-network.de, 03.06.10).

Mit dem Teddybären in den Märchenwald Kinderfreundlicher Express fährt durch den Unterharz, aus Wochenspiegel

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scms_show_data.php?mode=detail&
category=16&entry=16521

Ein speziell für Familien mit Kindern organisiertes Veranstaltungsprogramm erwartet alle Teilnehmer. Die Kinder können mit ihren Eltern ein Stück auf dem Führerstand der Dampflokomotive mitfahren. Zum Höhepunkt gehört aber auf jeden Fall der Aufenthalt im Märchenwald, an dem der Teddybär-Express an den beiden Tagen halt macht. Dort beginnt eine kurze, geführte Wanderung durch den Märchenwald, bei der die Kinder Märchenwesen, wie den letzten Harzer Wanderbär, entdecken können. Außerdem gilt es, einen Schatz zu bergen. Während des Aufenthalts im Waldhof Silberhütte sorgen die Veranstalter selbstverständlich mit ihren Imbissständen für die Versorgung mit Speisen und Getränken. Am Nachmittag ruft der Pfiff der Harzer Schmalspurbahn zur Rückfahrt nach Gernrode. Kartenvorverkauf über: Freundeskreis …

Sachsen-Anhalt: Harzer Schmalspurbahnen übergeben sanierten Haltepunkt Hochschule Harz

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In den vergangenen Wochen und Monaten hat die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) im Stadtgebiet von Wernigerode umfangreiche Sanierungsarbeiten an den Gleisanlagen und Stationen vorgenommen. Nachdem nun alle Baumaßnahmen dazu abgeschlossen sind, übergab HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener heute gemeinsam mit Peter Gaffert, Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode; Klaus Rüdiger Malter, Geschäftsführer der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) sowie Prof. Dr. Armin Willigmann, Rektor der Hochschule Harz symbolisch den sanierten Wernigeröder Haltepunkt Hochschule Harz offiziell an die Fahrgäste zur Nutzung. Die umfangreichen Bauarbeiten wurden der HSB durch die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der NASA ermöglicht und reihen sich nahtlos in eine Vielzahl bisheriger Maßnahmen zur Verbesserung des Komforts für die Fahrgäste der Harzer Schmalspurbahnen ein.
Während der Bauphase vom Oktober 2009 bis April 2010 wurden dabei die Streckengleise und Nebenanlagen im Stadtgebiet von Wernigerode auf einer Länge von insgesamt 1.473 Metern komplett erneuert. Auf dem Bahnhof Wernigerode-Hasserode wurden der Hausbahnsteig sowie der Mittelbahnsteig erhöht, neu gepflastert, ein Blindenleitstreifen eingebracht sowie neue Bahnsteigbeleuchtung installiert. Der Haltepunkt Hochschule Harz erhielt einen ebenfalls nun erhöhten und modern gepflasterten Bahnsteig. Damit entsprechen beide Stationen den heutigen Anforderungen an Komfort und Ausstattung.
„Diese bisher umfangsreichsten Bauarbeiten an den Gleisanlagen sowie am Bahnhof und Haltepunkt der HSB innerhalb des Kernstadtgebietes von Wernigerode konnten nun abgeschlossen werden. Meinen Dank gilt heute dem Land Sachsen-Anhalt, der NASA und der Stadt Wernigerode für die Unterstützung bei der Umsetzung der Bauarbeiten sowie den Anwohnern im Stadtteil Hasserode, für das bisherige und auch zukünftige Verständnis bei wichtigen Bauarbeiten am Streckennetz unserer Bahnen“ würdigte Matthias Wagener, Geschäftsführer der HSB die umfassenden Sanierungsarbeiten (Pressemeldung Harzer Schmalspurbahnen GmbH, 20.05.10).

HSB-Aufsichtsrat will Anbindung Braunlages nicht aus den Augen verlieren

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Der Aufsichtsrat der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) hat sich in seiner Sitzung am 18.05.10 planmäßig unter anderem auch mit dem Projekt der Anbindung des Streckennetzes der HSB an die Stadt Braunlage beschäftigt.
Die zuständigen Verkehrsministerien der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt hatten unlängst mitgeteilt, das Projekt aus finanziellen Gründen vorerst nicht weiter zu verfolgen.
Die Mitglieder des Aufsichtrates der HSB äußerten die einstimmige Auffassung, dass die in den zuständigen Ministerien getroffene Aussage zum gegenwärtigen Zeitpunkt nachvollziehbar ist. „Eine Anbindung des Streckennetzes der HSB an Braunlage ist aber nach wie vor ein wichtiges Projekt für die zukünftige touristische Entwicklung der gesamten Harzregion. Die erarbeitete Machbarkeitsstudie ist dafür eine solide Grundlage, jedoch nur ein Aspekt der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund hat sich der Aufsichtsrat darauf verständigt, noch einmal das Gespräch mit dem Verkehrsminister des Landes Sachsen-Anhalt zu suchen. Wir wollen diese Streckenverlängerung nicht aus den Augen verlieren und Möglichkeiten für eine Realisierung finden“, bestätigte der Landrat des Landkreises Harz, Dr. Michael Ermrich als Vorsitzender des Aufsichtsrates der HSB, das nach wie vor vorhandene Interesse in der gesamten Region (Pressemeldung Harzer Schmalspurbahnen GmbH, 19.05.10).

Neuer Fahrradtransportwagen startet ins Selketal

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Der lange Winter ist vorbei und der beginnende Frühling weckt wieder die Lust auf ausgedehnte Ausflüge mit dem Fahrrad. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) hat sich darauf eingestellt und hierfür einen neuen Fahrradtransportwagen auf die Gleise gebracht. HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener nahm diesen heute in Gernrode gemeinsam mit Bürgermeistern der kommunalen Gesellschafter des Unternehmens sowie Vertretern aus Wirtschaft und Tourismus offiziell in Betrieb.
„Wir erhöhen hiermit nicht nur den Service für unsere Fahrgäste, sondern sehen in dem neuen Angebot auch eine weitere Attraktivitätssteigerung für das Selketal sowie der Harzregion“ bewertete Wagener den Einsatz des neuen Fahrradtransportwagens. Gerade das romantische Selketal mit seiner sanften Topografie biete nämlich ideale Voraussetzungen für ausgedehnte Ausflüge mit dem Rad in Kombination mit den historischen Dampfzügen. In den zurückliegenden Jahren verzeichnete die HSB vor allem im Selketal eine stetig wachsende Nachfrage bei den Fahrradbeförderungen. Neue Ideen und Lösungen mussten her, um weitere Kapazitäten hierfür zu schaffen. So beauftragte die HSB die Berliner Fahrzeugwerke Miraustraße GmbH (FWM), in Zusammenarbeit mit den Fachleuten aus der eigenen Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode ein speziell auf die Bedürfnisse der Fahrradtouristen zugeschnittenes Fahrzeug zu entwickeln.
Der mittlerweile nun fertig gestellte und heute in Gernrode offiziell in Betrieb genommene Fahrradtransportwagen entstand dabei aus einem bereits 1999 abgestellten, nicht mehr benötigten zweiachsigen Packwagen. Ursprünglich wurde dieses Fahrzeug mit der Nummer NWE 340 als Güterwagen 1909 in Görlitz für die damalige Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahngesellschaft gebaut. Nachdem die zu befördernden Gütermengen mit Schmalspurgüterwagen sanken, wurde das Fahrzeug 1989 in Wittenberge zu einem zweiachsigen Gepäckwagen umgebaut und im Reisezugdienst eingesetzt. Von April bis Oktober 2009 wurden bei dem ehemaligen Packwagen in den FWM in Berlin die Aufbauten entfernt und neue Holzaufbauten in Anlehnung an das historische Güterwagenbild angebracht. In der Fahrzeugwerkstatt der HSB wurden die Auf- und Einbauten des Wagens mit der Nummer 905-157 bis zur offiziellen eisenbahnrechtlichen Abnahme am 23.04.2010 vervollständigt.
Der neue Fahrradtransportwagen wird ausschließlich der Fahrradbeförderung dienen und im Sommerfahrplan planmäßig im Selketal verkehren. Er bietet in den historischen Dampfzügen zusätzlichen Platz für etwa 16 Fahrräder: Zehn Räder können hängend sicher untergebracht, weitere sechs Räder abgestellt und mit Gurten gesichert werden (Pressemeldung HSB, 08.05.10).

HSB-Aufsichtsrat steht Braunlage-Anbindung weiter offen gegenüber

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Wernigerode – Zur gestern in einer gemeinsam verfassten und abgegebenen Erklärung der Verkehrsminister von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, das Projekt zur Anbindung von Braunlage an das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) vorerst nicht weiter zu verfolgen, äußerte sich der Landrat des Landkreises Harz, Dr. Michael Ermrich, in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der kommunalen Bahngesellschaft mit Sitz in Wernigerode.

„Die gestern getroffenen Aussagen der Ministerien in Hannover und Magdeburg sind für uns zum jetzigen Zeitpunkt nachvollziehbar. Wir stehen dem Projekt jedoch auch weiterhin aufgeschlossen gegenüber“ bekräftigte Dr. Ermrich den Willen des Aufsichtsrats der HSB, auch zukünftig entsprechend gesprächsbereit zu sein. Wie der Vorsitzende weiter ausführte, bleibe das Projekt nach wie vor von großer Bedeutung für die touristische Entwicklung der gesamten Harzregion. Man werde sich mit dem Thema in der nächsten Aufsichtsratssitzung beschäftigen und weiterhin den Kontakt zu den Ländern bei der Suche nach Wegen zur Realisierung aufrechterhalten.

Niedersachsen/Sachsen-Anhalt: Minister sagen HSB-Verlängerung nach Braunlage ab

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Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode und Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz Daehre gaben am 30.04.10 bekannt, dass sie die Verlängerung der Harzer Schmalspurbahn (HSB) nach Braunlage im Hinblick auf die zu erwartenden Defizite und die geringen touristischen Effekte als derzeit nicht realisierbar ansehen und daher zunächst nicht weiter verfolgen wollen.
Als Teil einer länderübergreifenden Tourismusinitiative im Harz war die Idee einer Erweiterung des HSB-Streckennetzes nach Braunlage von beiden Ländern positiv aufgenommen worden. Das Ergebnis einer dazu in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie war allerdings ernüchternd. Der Gutachter hat mehrere Trassenvarianten untersucht, deren Realisierung je nach Streckenverlauf Investitionskosten von 12,3 Millionen Euro bis zu 32,6 Millionen Euro auslöst. Dabei sind für die vom Gutachter favorisierte Variante mit dem höchsten touristischen Nutzen rund 22,5 Millionen Euro erforderlich.
Eine gleichfalls in Betracht kommende Variante mit geringerer touristischer Attraktivität kostet etwa 12,3 Millionen Euro. Die Investitionskosten wären ausschließlich durch die Länder aufzubringen. Weiterhin stellte der Gutachter fest, dass die Verlängerung jährliche Betriebskosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro verursacht, die Mehreinnahmen beim Fahrgeld sich jedoch auf lediglich 0,46 Millionen Euro belaufen, so dass unterm Strich ein Zuschussbedarf von knapp einer Million Euro pro Jahr entsteht. Gleichzeitig bescheinigt die Studie dem Projekt nur geringe verkehrliche und touristische Effekte, die mit 1,3 Millionen Euro beziffert werden.
Bode und Daehre machten deutlich, dass die Länder das jährliche Defizit nicht tragen können. Solange hierzu von dritter Seite kein Signal für ein finanzielles Engagement kommt, könnten die Länder in Anbetracht des hohen Dauersubventionsbedarfs die Realisierung dieses Projektes nicht verantworten (Pressemeldung Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, 30.04.10).

Thüringen: Neuen Haltepunkt „Schurzfell“ im Stadtgebiet von Nordhausen

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Viele Anwohner des Nordhäuser Stadtteils Salza warteten bereits sehnsüchtig auf diesen Tag. Im Beisein von Oberbürgermeisterin Barbara Rinke, Landrat Joachim Claus sowie weiteren Vertretern aus Politik und Wirtschaft eröffneten Thomas Grewing, Abteilungsleiter bei der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH (NVS) und Matthias Wagener, Geschäftsführer der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) am 26.04.10 e nun gemeinsam feierlich den neuen Haltepunkt „Schurzfell“ im Stadtgebiet von Nordhausen. Die neue Zugangstelle für den Nahverkehr in der Kreisstadt ist die mittlerweile 6. Station der HSB in diesem Bereich und die 48. entlang des gesamten Streckennetzes, das eine Länge von 140,4 km aufweist. Mit der neuen Station Schurzfell erfährt der öffentliche Personennahverkehr in der Region Nordhausen – Ilfeld eine weitere Aufwertung.
Die Bauarbeiten, deren Umsetzung mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Thüringen und fachlicher Begleitung der NVS ermöglicht wurde, begannen im Dezember 2009. Nach der Winterpause wurde in den vergangenen Wochen mit Hochdruck an der Fertigstellung der neuen Station gearbeitet. Insgesamt wurden dabei rund 100.000 Euro investiert, wobei der Freistaat Thüringen ca. 61.000 Euro für den Bau bereitstellte.
Die Bauarbeiten wurden von der Nordhäuser Firma Leukefeld GmbH durchgeführt.
Der neue Haltepunkt liegt unmittelbar am Bahnübergang „Schurzfell“ im nördlichen Stadtgebiet von Nordhausen. Er ist 40 Meter lang und etwa 3,60 Meter breit. Der gepflasterte Bahnsteig ist für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste neben einer Treppe über eine gepflasterte Rampe zu erreichen und verfügt auch über einen Blindenleitstreifen. Als Wetterschutz wurde für die Fahrgäste ein stabiles Wartehäuschen errichtet.
„Bereits seit 1997 wird mit finanzieller Unterstützung des Freistaates Thüringen das Nahverkehrsangebot im Streckenabschnitt Nordhausen – Ilfeld kontinuierlich verbessert.“, freut sich Thomas Grewing von der NVS über die neue Station. „Schurzfell“ reiht sich in eine Vielzahl von Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des öffentlichen Personennahverkehrs ein. Zu nennen ist hier insbesondere die Einführung des erfolgreichen „Nordhäuser Modells“ im Jahr 2004, das einen durchgehenden Betrieb mit modernen Zweisystem-Stadtbahnwagen zwischen dem Stadtgebiet von Nordhausen und Ilfeld im Südharz ermöglichte und seit Inbetriebnahme zu deutlichen Nachfragesteigerungen im ÖPNV führte. Im Vorwege wurden bereits 2001 mit den Haltepunkten „Hesseröder Straße“ und „Ricarda-Huch-Straße“ zwei neue Zugangsstellen für den ÖPNV in der Kreisstadt eröffnet und 2002 der Gleislückenschluss zwischen der Straßenbahn und der HSB in Vorbereitung des „Nordhäuser Modells“ hergestellt (Pressemeldung Harzer Schmalspurbahnen, 27.04.10).