Aktionärsversammlung Öchsle-Bahn AG – Geld für Schienen und Lok?

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Bei der 17. Hauptversammlung der gemeinnützigen #Öchsle Bahn AG konnten die Anteilseigner am Samstag, 21. Juni, in der Ochsenhauser Kapfhalle auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Ein Fragezeichen steht jedoch vor der Finanzierung wichtiger künftiger Vorhaben. Die designierte Sigmaringer Landrätin Stefanie Bürkle wurde aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Landrat Dr. Heiko Schmid, der die Aktionärsversammlung als Aufsichtsratsvorsitzender leitete, konnte 88 Aktionäre, die 76 Prozent der Stimmen repräsentierten, und zahlreiche Gäste begrüßen. Er berichtete vom neuen Parkleitsystem am Bahnhof Warthausen, wo gemeinsam mit dem Knopfmuseum die für beide Einrichtungen zuvor prekären Parkprobleme gelöst worden seien. Das dort ursprünglich bereits für 2013 geplante neue Bahnhofshäuschen soll nun bis Ende 2014 fertiggestellt werden. Unklar ist jedoch, wie weitere wichtige Vorhaben finanziert werden können. So sind nach Schmids Worten Teile des neun Kilometer langen Schienenwegs zwischen Warthausen und Wennedach sanierungsbedürftig. Peter Hirsch vom Vorstand der Öchsle-Bahn AG bezifferte den Aufwand dafür mit geschätzten 400.000 Euro pro Kilometer. Trotz hohem ehrenamtlichen Engagement sei der Erhalt der Strecke nicht allein mit Eigenleistung und Eigenmitteln möglich, so Hirsch. Eine Förderung aus Tourismusmitteln, wie bei zuvor sanierten Streckenabschnitten, ist jedoch ausgeschlossen. Auch wie die originale Öchsle-Diesellok V51 903, die 2009 erworben werden konnte, restauriert werden könne, sei unklar. Derzeit werde der Kostenaufwand ermittelt. Von einem guten Ergebnis konnte Hirsch bezüglich einer technischen Prüfung durch die Landeseisenbahnaufsicht im Mai berichten. Andreas Albinger, Geschäftsführer der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft, meldete 42.841 Fahrgäste, die 2013 an 78 Fahrtagen mit der Museumsbahn gefahren waren. Die rund 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter aus den Reihen des Öchsle Schmalspurbahnvereins hätten dafür rund 11.000 Arbeitsstunden geleistet, berichtete Albinger. Der Geschäftsführer beklagte schwere Schäden an den Holzaufbauten einiger historischer Öchsle-Wagen und betonte erneut die Notwendigkeit einer Wagenhalle, um diese Wagen dauerhaft in Betrieb halten zu können. Details aus der Bilanz der AG für 2013 erläuterte dann Wirtschaftsprüferin Karen Schön. Sie konnte einen Gewinn von 681 Euro feststellen. Das Defizit aus dem Betrieb der Museumsbahn wird jedoch von der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft getragen. Deren Geschäftsführer bezifferte den Jahresverlust 2013 mit 182.133 Euro, was um annähernd 100.000 Euro niedriger liegt als im Vorjahr (278.812 Euro). Bei einer Bilanzsumme von 631.555 Euro konnte die Betriebsgesellschaft 225.119 Euro Umsatzerlöse verbuchen. Abzustimmen hatten die Aktionäre dann über die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft, die mit 99,96 Prozent der Stimmen erfolgte. Stefanie Bürkle, die als künftige Sigmaringer Landrätin Biberach verlässt, wurde aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Sie habe ihre Aufgabe mit „mehr als der notwendigen Begeisterung“ wahrgenommen, betonte Heiko Schmid und überreichte Bürkle zum Dank eine Öchsle-Aktie sowie eine lebenslang gültige Dauerfahrkarte. Alle Redner machten in der Hauptversammlung deutlich, dass der Betrieb und Erhalt des Öchsle nur als eine gemeinschaftliche Aufgabe des Landkreises, der Anliegergemeinden, der Kreissparkasse, der Sponsoren und des Schmalspurbahnvereins zu schultern sei. Dabei wurde die ehrenamtliche Leistung der Vereinsmitglieder hervorgehoben. Schmid bekannte sich zum Öchsle als touristischem Aushängeschild des Landkreises; „Wir setzen alles daran, dass das auch in Zukunft so sein wird“, sicherte der Landrat zu (Pressemeldung Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft gGmbH, 25.06.14).

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