http://www.abendblatt.de/daten/2008/03/05/855158.html
Die Mitglieder des Museums räumen das Umfeld auf, bauen Weichen ein und verlegen neue Schienenstränge. Ostern fährt eine Dampflok.
Von Adolf Brockmann
Deinste –
Die Autos, die am Kleinbahnhof Deinste abgestellt sind, haben längst nicht nur STD-Kennzeichen. WL, CUX oder HH verraten, dass ihre Fahrer auch von weit außerhalb des Landkreises Stade kommen. Dabei hat beim Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum in Deinste auf der Stader Geest die Saison noch gar nicht begonnen. Es gibt noch keine Zugfahrten für Besucher. Dennoch sind Mitglieder an jedem Wochenende auf dem Kleinbahngelände anzutreffen. „Es gibt genug zutun“, sagt Volker Hollander, der Vorsitzende.
Wer sonnabends oder sonntags kommt, der sieht die Vereinsmitglieder arbeiten. Es werden am Bahnhof wuchernde Büsche abgesägt, Unrat wird eingesammelt und herumliegende Steine werden auf eine Lore geworfen. Die werden an anderer Stelle in das Gleisbett eingearbeitet. In diesen Wochen wird eine Weiche ausgebaut und neu eingearbeitet. „Immer, wenn das Wetter es zulässt, dann wird etwas getan“, sagt Hollander. Und zu tun gibt es für die Kleinbahnfreunde bis zum Saisonstart am Karfreitag genug. Dass etwas geschafft wurde, ist schon jetzt zu sehen. Das Gleisnetz ist bis zur Dorfstraße hin ausgebaut worden. Einige Loren stehen dort auf dem Gelände, Schienen sind auf einem Waggon gelagert, das Bahnhofschild „Deinste“ ist an der Dorfstraße auch zu sehen. Doch die Züge werden auch in der kommenden Saison immer noch etwa hundert Meter weiter am Kleinbahnhof abfahren.
Eine zweite größere Baustelle des Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseums in Deinste ist nicht von der Straße aus zu sehen. Der bisherige Endbahnhof „Lütjenkamp“ mit der kleinen Museumsschau muss in absehbarer Zeit verlegt werden. Das Gleisnetz ist von den Mitgliedern bereits um 600 Meter verlängert worden. Eine Gewaltleistung muss noch vollbracht werden: Innerhalb nur weniger Tage muss ein Bahnübergang über einen Feldweg angelegt werden. „Das muss schnell gehen, die Landwirte brauchen den Weg“, so der Vorsitzende.
Er will im kommenden Sommerhalbjahr auch die Erweiterungsstrecke schon ab und zu befahren lassen. Das künftige Museumsgebäude wird frühestens im Herbst im Rohbau fertig. Das alte Gebäude in Lütjenkamp soll für die Reparatur an den Loks und Wagen bestehen bleiben.
Froh sind Volker Hollander und die Mitglieder des Museumsvereins, dass außer den Fahrten mit von Diesellokomotiven geführten Zügen und den Sonderfahrzeugen an beiden Ostertagen sowie am Pfingstsonnabend und -sonntag auch wieder Fahrten unter Dampf möglich sind. Die Dampflok des TÜV-Norddeutschland steht dann wieder zur Verfügung.
Für Dampfzugfahrten wird ein Zuschlag von 50 Cent erhoben, die Fahrten mit den anderen Zügen kosten in diesem Jahr für Erwachsene 2,50 Euro, für Kinder 1,50 Euro. Gefahren wird von Karfreitag an jedes Wochenende bis zum Spätherbst. Erste Abfahrt immer sonnabends um 11.40, am Sonntag um 9.40 Uhr.