Eisenbahnheimkehr Öchsle-Dampflok 99 651 ist wieder zurück

KREIS BIBERACH (tf) – Die langjährige ehemalige #Öchsle-Dampflok 99 651, das einzige noch vorhandene Exemplar aus der ersten Bauserie der sächsischen VI K von 1918, ist seit Samstag wieder in Ochsenhausen. Beim Öchsle-Fest vom 17. bis 19. Juni wird die Lok erstmals wieder hier zu sehen sein.

Ein bewegender Anblick für die anwesenden Öchsle-Freunde um die Mittagszeit des 11. Juni: Die fast 100 Jahre alte, rund 30 Tonnen schwere Öchsle-Lok schwebt am Haken eines riesigen Autokrans und wird nach rund einem halben Jahrhundert erstmals wieder auf die Öchsle-Schienen abgesetzt. Dampfen wird man die Lok allerdings nicht so bald sehen können, da sie jahrzehntelang als Denkmal in Steinheim an der Murr im Freien stand und daher in einem äußerst schlechten Zustand ist. Dennoch freut sich Andreas Albinger, stellvertretender Vorsitzender des Öchsle- Schmalspurbahnvereins und Geschäftsführer der Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft: "Es ist museal eine tolle Sache, dass wir die Lok wieder hier präsentieren können". Dafür soll sie wieder rollfähig gemacht und lackiert werden. "Die Lok bekommt auch wieder originalgetreue Nummerntafeln, die fehlenden Lampen werden ersetzt und das Führerhaus begehbar gemacht", kündigt Albinger an. Sie wird dann zu besonderen Anlässen wie dem Öchsle- und dem

Bahnhofsfest oder bei Führungen gezeigt. "Der wichtigste Aspekt ist aber, dass sie künftig trocken im Ochsenhauser Lokschuppen untergebracht ist und nicht weiter verfällt", betont Albinger. Da der Stadt Steinheim eine adäquate Unterbringung zu teuer war, hat sie die Denkmallok, die bislang an die ehemalige Bottwartalbahn erinnerte, nun als Leihgabe an den Öchsle-Schmalspurbahnverein gegeben.
Die fast 100 Jahre alte Lok hat die längste Zeit ihres aktiven Dienstes beim Öchsle verbracht. Vielen Einheimischen unvergessen ist der letzte Öchsle-Personenzug, der am 31. Mai 1964 von dieser Lok gezogen wurde. Damals reichte die Strecke noch von Ochsenhausen bis zum Biberacher Bahnhofsvorplatz, wo sich an diesem Tag eine große Menschenmenge eingefunden hatte. 99 651 hat ein bewegtes Lokomotivleben hinter sich und war 1969 die letzte Schmalspur-Dampflokomotive der damaligen Bundesbahn, die ausgemustert wurde. Die Baureihe, deren letztes Exemplar 99 651 repräsentiert, ist zwar als "sächsische VI K" bekannt, wurde 1918 jedoch bei Henschel in Kassel gebaut. Die 15 Lokomotiven waren für Heeresfeldbahnen vorgesehen, kamen dort aufgrund des Kriegsendes aber nicht mehr zum Einsatz. Stattdessen dampften sie fortan auf dem ausgedehnten sächsischen Schmalspurnetz. Nachdem sich die Lokomotiven im Erzgebirge gut bewährten, wurde in den 20er Jahren eine Nachbauserie von 47 Exemplaren aufgelegt

, der auch die heutige Öchsle-Lok 99 716 "Rosa" entstammt. Zuerst nach Oberschwaben kamen jedoch 1928 aus Heidenau bei Dresden die Loks 99 650 und 99 651 aus der ersten Serie. Beim Öchsle prägten sie dann das Bild für Jahrzehnte, bis beide Zugmaschinen 1965 nach Beilstein ins Bottwartal verlegt wurden. Obwohl sie dort nur vier Jahre in Betrieb war, verblieb 99 651 schließlich als Denkmal in Steinheim an der Murr, um an die stillgelegte Bottwartalbahn zu erinnern. Nun freuen sich die Eisenbahnfreunde in Oberschwaben, das Erinnerungsstück zumindest als Leihgabe wieder zurück zu haben. Auch im Denkmalbuch des Landes ist die Lok als zum Öchsle gehörig eingetragen.
Die Geschichte der Lok 99 651 wird in der soeben erschienenen Broschüre "Friedliche Kriegslok" von Helga Becker, Wolfram Berner und Hans-Joachim Knupfer ausführlich dargestellt. Erhältlich ist sie beim Öchsle-Souvenirverkauf und unter www.bottwartalbahn.de.

INFO: Das Öchsle fährt von Anfang Mai bis Mitte Oktober an jedem Sonntag sowie 1. und 3. Samstag im Monat ab Warthausen bei Biberach um 10.30 und 14.45 Uhr, ab Ochsenhausen um 12 und 16.15 Uhr. Von Juli bis Ende September verkehrt der Zug zusätzlich donnerstags. Reservierungen unter Telefon 07352/922026. Informationen gibt es auch im Internet unter www.oechsle-bahn.de.

Mit freundlichen Grüßen
ÖCHSLE-BAHN – Pressebüro

Thomas Freidank

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