Österreich: Streit um Ybbstalbahn eskaliert

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Mitten in die Konsensbestrebungen zum Erhalt der Ybbstalbahn als Tourismushighlight von Hollenstein bis Gstadt zündeten die beiden Verantwortlichen des Radwegvereines, Landtagsabgeordneter Helmut Schagerl (St. Georgen am Reith) und Bürgermeister Martin Ploderer aus Lunz die „Abrissbombe“. Um 6 Uhr früh begannen deutsche Arbeiter aus Baden-Württemberg mit der #Totalzerstörung der Gleisanlage Bahnhof Hollenstein. Der Bürgermeister von Hollenstein, Manfred Gruber, hatte noch am Vortag mit dem Fimenchef der Abbruchfirma in gutem Einvernehmen, besprochen, dass im Gemeindegebiet von Hollenstein nur bis zum Bahnhofareal abgerissen werden soll. Dies wurde sowohl dem Bürgermeister als auch dem für eine demokratische Vorgangsweise bemühten Bahnaktivist Karl Piaty sen. vor Zeugen zugesagt. Aber es kam alles anders. Die Baumaschinen wurden in der Nacht zum Bahnhof Hollenstein umdirigiert, eine Nacht- und Nebelaktion stellte die Gleisanlagen vor dem Bahnhof kurzerhand auf den Kopf und zerstörte sie in kurzer Zeit völlig. Der Hollensteiner Bahnaktivist Eckehard Buder wurde von Anrainern verständigt, kam zur Baustelle und besetzte sie, um die Arbeiten zu stoppen, bis weitere Bahnfreunde zum Bahnhof kamen. In einem Gespräch wurde daraufhin von der deutschen Firma zugesagt, doch wieder zu ihrer Baustelle, ca 4 km vom Bahnhof Richtung St. Georgen am Reith zurückzukehren. Doch plötzlich erschien Landtagsabgeordneter Helmut Schagerl und vereitelte diesen friedlichen Konsens. Die Abbrucharbeiten müssen weitergeführt werden, sonst werden privatrechtliche Schritte eingeleitet. Nun war guter Rat teuer. Doch die Bahnfreunde wissen, jetzt hat Schagerl den Bogen überspannt. Nach einer kurzen Besprechung gaben sie die Baustelle frei, denn zu retten war sowieso nichts mehr. Die deutschen Arbeiter haben ganze Arbeit geleistet, die Gleisanlagen total zerstört. Das wichtigste Detail: Dieses Bahnhofsareal und viele andere Teile der Gleisanlagen werden für den Radweg gar nicht gebraucht, längst gibt es dort einen Radweg neben der Bahn. Doch der Radwegverein gibt einen Abrissbefehl, viel dümmer kann man nicht mehr beweisen, dass es bei der Angelegenheit schon lange nicht mehr um den Radweg geht, sondern nur mehr um eine kurzsichtige Zerstörungswut von unwiederbringlichen österreichsichen Kulturgutes durch eine Baden-Württemberger Firma. Warum macht ein Verein so etwas. Wie können Bürgermeister (Schagerl und Ploderer) auf dem Gemeindegebiet eines Kollegen (Gruber) eine solche Aktion gegen seinen Willen durchboxen? Warum reißt man überfallsartig Schienen auf einem Gebiet weg, wo der geplante Radweg gar nicht verläuft? Warum müssen Arbeiter aus Baden-Württemberg diese einfachen Abrissarbeiten durchführen, hat das obere Ybbstal nicht genug Möglichkeiten, solche simplen Abrissarbeiten in der Region zu vergeben. Diese Fragen stellten sich die friedlichen aber von der Politik schwer enttäuschten Baustellenbesetzer während der Besetzung. Ich habe sie aufgeschrieben, um sie auch an andere stellen zukönnen. Es sind nicht meine Fragen, aber ich finde sie sogar sehr allgemein gültig. Neben der „Gutwilltour“ mit Gratis Wuchteln und Heißetränken, haben Schagerl und Ploderer nun den „Kampfesmut der Bahnfreunde“ erst so richtig herausgefordert. Näheres am Sonntag, denn nun haben die Bahnfreunde eindeutig die besseren Argumente. Wer das, was hier jetzt ein mittelloser Verein (möglicherweise im Auftrag von politischen „Hintermännern-und Hinterfrauen) noch für gut hält, wird wohl nur mehr mit der Lupe zu finden sein (Pressemeldung KommRat Karl Piaty, http://kubus.soup.io/, 10.02.14).