Weißeritztalbahn hängt noch in der Luft Die Gleisarbeiter sind schon in Kipsdorf. Doch einen Fahrplan gibt’s nicht. , aus sz-online.de

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Kipsdorf. Vom Kurzurlaub zurück in den Alltag, in das nasskalte erzgebirgische November-Wetter. Gunther Gericke freut sich trotzdem, wieder in seinem Kipsdorf zu sein. Daheim ist daheim. Zudem: Wenn er sich umguckt, erlebt der Kurort gerade so etwas wie seinen zweiten Frühling. Seit der Flut 2002 musste Ortsvorsteher Gericke mit seinen knapp 300 Einwohnern auf diesen Moment warten. Ein Erlebnis, das den sonst so ruhigen und lebenserfahrenen Mann mit Anfang siebzig geradezu ins Schwärmen bringt. „Es hat wahnsinnig viel Freude gemacht, wie die Strecke der Weißeritztalbahn gewachsen ist“, sagt er. Als jetzt noch die Gerüste am sanierten Lokschuppen fielen, war er begeistert. „Da hat man erst richtig gesehen, wie schön das alles wird.“ Farbenfroh statt mausgraues Bahnhofsambiente.

Vom mausgrauen Bahnhof zum Hingucker in Kurort Kipsdorf

Trotzdem ist er traurig. Die Kipsdorfer hatten fest damit gerechnet, dass ihre geliebte Bimmel zum Weihnachtsmarkt endlich anrollt. Doch daraus wird wieder nichts. Und Roland Richter, der Chef der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG, kann auch keine Hoffnung machen, dass dieses Jahr fahrplanmäßig noch ein Zug von Dippoldiswalde bis Kipsdorf fährt. Der Wiederaufbau der flutzerstörten Strecke ist zwar gut vorangekommen. „Die Gleisarbeiter sind schon in Kipsdorf“, sagt Richter. „Aber wir brauchen noch ein bisschen Zeit.“ Die ist gerade etwas verloren gegangen, weil die Stopfmaschine, welche die Schienen ausrichtet und den Schotter fest rüttelt, kurz schlappmachte. „Deshalb haben wir etwas Verzug“, erläutert Richter. Wenn dann die Gleise liegen, kann aber immer noch nicht sofort ein Zug rollen. Dann müssen die Bahnanlagen hergerichtet werden, und es vergehen weitere vier bis fünf Wochen. „Ein bisschen Bürokratie ist auch dabei“, so der Bahn-Chef. Denn es muss zum Beispiel die Strecke von Fachleuten abgenommen werden. „Deshalb hängt viel vom Wetter ab, wann wir fertig werden. Aber hat es so lange gedauert, kommt es jetzt auf ein paar Wochen auch nicht mehr darauf an.“

Mehr Sorgen macht ihm, wie der Bahnbetrieb zwischen Freital-Hainsberg und Kurort Kipsdorf funktionieren soll. „Es hängt immer noch am Geld“, so Richter. Zur Erinnerung: Die SDG erhält vom Land für den Betrieb von Weißeritztalbahn und Lößnitzdackel in Radebeul rund …

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