Die Öchsle-Museumsbahn wird fit gemacht, aus Öchsle

Die Öchsle-Museumsbahn wird fit gemacht

Warthausen – In den Lokschuppen in Warthausen und Ochsenhausen wird derzeit wieder mit vollem Elan und Einsatz gearbeitet. Noch sind es zwar knapp drei Monatebis zum Saisonstart am 1. Mai, doch bis dahin muss alles bereit sein bei der# Öchsle-Museumsbahn. Im vergangenen Jahr wurden die Fahrgastzahlen nochmals gesteigert. Man ist der magischen Zahl von 50.000 Passagieren schon sehr nahe gekommen. Das Öchsle zählt damit zu den erfolgreichsten und besucherstärksten Museumsbahnen in ganz Deutschland.

Das stachelt an. Knapp ein Dutzend Männer und eine Frau stellen sich Samstag für Samstag in den Dienst der Sache. Sie arbeiten ehrenamtlich und mit kaum zu überbietendem Engagement. Bis aus Tuttlingen kommen die Eisenbahnfreunde nach Warthausen, um an der Erhaltung der Museumsbahn zu arbeiten. Bei der Hauptlok des #Öchsle, der inzwischen 64-jährigen 99 788 Berta, sind dringende Reparatur- und Renovierungsarbeiten nötig. „Alle Teile werden gecheckt, gereinigt und wenn es notwendig ist, auch ausgetauscht”, sagt Benny Bechter, Vorsitzender des Öchsle Schmalspurbahnvereins. „Berta“ wurde 1956 bei Lokomotivbau Karl Marx in Babelsberg in einer Nachbauserie des #sächsischen Typs VII K gebaut.

Und das wird wie jedes Jahr mit besonderer Akribie erledigt, denn Lok Berta muss zur jährlichen Zwischenuntersuchung ebenso wie acht Waggons, bei denen eine ausführliche Hauptuntersuchung ansteht. Spätestens nach acht Jahren ist diese Abnahme durch einen Eisenbahnsachverständigen vorgeschrieben. „Das kriegen wir auf jeden Fall hin”, betont Bechter. “Unser Öchsle ist gut in Schuss.” Bechter ist wie seine Kollegen mit schwarzer Farbe verschmiert. Das gehöre dazu, wenn man in einem Lokschuppen arbeitet. Alle haben nur eins im Auge, dass das Öchsle wieder pünktlich über die Strecke zwischen Warthausen und Ochsenhausen dampfen kann. Insgesamt sind bei der Öchsle Bahn zwölf Personenwagen, ein Speisewagen, zwei Gepäckwagen und der besonders beliebte Cabriowagen im Einsatz. Auch dieser offene Sommerwagen muss in diesem Jahr zur Hauptuntersuchung, bei der wie beim Auto alle sicherheitsrelevanten Teile geprüft werden.

Zweimal am Tag wird die Museumsbahn in der Saison an den Fahrtagen wieder auf der Strecke Warthausen nach Ochsenhausen und zurück verkehren. „Wir freuen uns schon auf die Testfahrt Ende April“, erklärt Benny Bechter. „Spätestens dann werden die letzten Arbeiten erledigt sein.“ Auch in der kommenden Saison wird es neben dem regelmäßigen Fahrplan wieder viele Sonderfahrten geben, die beim Publikum sehr gut ankommen. Jedes Jahr lässt sich das Öchsle auch neue Veranstaltungsformen einfallen. „Wir sind da ziemlich kreativ und haben auch tolle Partner”, sagt Benny Bechter. So wird es am 4. Juli erstmals einen Hopfenexpress in Zusammenarbeit mit der Schussenrieder Brauerei Ott geben. Dabei steht dann unter anderem eine Bierverkostung auf dem Programm. Neu ist auch der Kindertag mit dem bekannten Zauberer Joe Brösele am 16. August. Aber auch die sehr beliebten Blasmusik- oder Teddybärfahrten können in diesem Jahr wieder gebucht werden.

INFO: Das Öchsle startet am 1. Mai in die Saison 2020. Reservierungen sind bereits jetzt unter Telefon 07352/922026 möglich. Nähere Informationen auch im Internet unter www.oechsle-bahn.de.

Text: Michael Mader
Fotos: Benny Bechter und Michael Mader

Wagen des Buchauer Zügle von 1896 neu beim Öchsle

KREIS BIBERACH (tf) – Der 1896 von der Maschinenfabrik Esslingen für das ehemalige "#Buchauer Zügle", von Bad Schussenried nach Bad Buchau, ab 1916 bis Riedlingen, gebaute württembergische Personenwagen "Stg 132" ist am Donnerstag, 7. September, am #Öchsle-Bahnhof in Ochsenhausen angekommen. Die eisenbahnhistorische Rarität kann dort beim Bahnhofsfest am Sonntag, 10. September, ab 10 Uhr besichtigt werden.

Ein Schmuckstück ist es noch nicht, das am Donnerstag Nachmittag am Haken eines Autokrans auf Öchsle-Schienen schwebte, aber eine eisenbahnhistorische und lokalgeschichtliche Besonderheit allemal. Der Wagen wurde 1896 mit zwei weiteren baugleichen Exemplaren für die damals neu errichtete Schussenrieder Schmalspurstrecke gebaut, wie Öchsle-Geschäftsführer Andreas Albinger erläutert. "Auch zum Öchsle wurden 1899 Wagen gleicher Bauart geliefert und waren bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1964 im Einsatz", so Albinger. Möglicherweise sei auch "Stg 132" früher bereits leihweise auf der Öchsle-Strecke unterwegs gewesen. Die Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft konnte den Wagen nun vom Verein Jagsttalbahn übernehmen. An die dortigen Eisenbahnfreunde wurde im Tausch einer von zwei Öchsle-Schotterwagen für Gleisarbeiten abgegeben.
Auch Benny Bechter und Bernhard Günzl, die Organisatoren des Ochsenhauser Bahnhofsfests, freuen sich, dass der Transport noch rechtzeitig geklappt hat, um den Festbesuchern den besonderen Wagen erstmals hier präsentieren zu können.
Der Wagen ist aufgrund jahrelanger Abstellung im Freien in keinem guten Gesamtzustand. Aber  Details erfreuen Albinger bei der Ankunft dann doch: "Da ist noch das originale Fabrikschild von 1896 zu sehen!" Natürlich wollen die hiesigen Eisenbahnfreunde den Wagen wieder in ein Schmuckstück für ihren Museumsbahnbetrieb verwandeln, ähnlich dem 2014 wieder in Dienst gestellten ältesten erhaltenen württembergischen Schmalspurwagen "Stg 21" von 1891. Bis der Wagen den originalen Württemberger Öchsle-Zug bereichert, werden jedoch noch rund fünf Jahre ins Land gehen, schätzt Albinger. "Zuerst müssen die schon begonnenen Restaurationsprojekte abgeschlossen werden", betont er.
Der Waggon hat 48 Sitzplätze mit drei Abteilen, "ursprünglich zweite Klasse Raucher und Nichtraucher sowie dritte Klasse", wie Albinger erläutert. Die großen Wagenplattformen weisen die typischen württembergischen Drehtüren auf, die ehemals vorhandenen Sitzplätze im Freien sollen bei der Restaurierung wieder hergestellt werden. Nach seiner Zeit in Oberschwaben war der Wagen seit den 60er Jahren auf der Bottwartalbahn und der Jagsttalbahn im Einsatz, bis er 1988 abgestellt wurde.

INFO: Das Öchsle Bahnhofsfest in Ochsenhausen beginnt am 10. September um 10 Uhr. Ausführliches Programm unter www.oechsle-bahn.de. Die Museumsbahn fährt ansonsten bis 8. Oktober an jedem Sonntag sowie 1. und 3. Samstag im Monat ab Warthausen bei Biberach um 10.30 und 14.45 Uhr, ab Ochsenhausen um 12 und 16.15 Uhr. Von Juli bis Ende September verkehrt der Zug zusätzlich donnerstags. Gruppenreservierungen unter Telefon 07352/922026.

Mit freundlichen Grüßen
ÖCHSLE-BAHN – Pressebüro

Thomas Freidank

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Öchsle-Bahn Betriebsgesellschaft gGmbH
Rollinstraße 9
88400 Biberach
Geschäftsführer: Andreas Albinger
Handelsregister Ulm HRB 641620
Öchsle-Infotelefon: 07352/922026
www.oechsle-bahn.de

PRESSEBÜRO:

Thomas Freidank
(Dipl.-Journalist)
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