allg.: Schmalspurbahnen fürchten um ihre historische Ausstrahlung, aus Berliner Morgenpost

16.04.2023

https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article238151911/Schmalspurbahnen-fuerchten-um-ihre-historische-Ausstrahlung.html

Sie fahren mit Volldampf durch den Harz oder auf #Rügen: Historische Dampflok-Bahnen auf der Schmalspur sind ein Touristenmagnet. Nun fürchten sie aufgrund von Vorgaben zu digitalen Standards um ihren Charme.

Schmalspurbahnen wie der „#Rasende Roland“ auf Rügen oder „#Molli“ an der Ostseeküste fürchten aufgrund von technischen Fahrgastrechte-Standards im Eisenbahnwesen um ihren historischen Charme. Wer wolle schon „digitale Anzeigen in und an historischen Fahrzeugen“ und „permanente, gegebenenfalls noch mit Melodie eingeleitete Beschallung zu diversen Themen während der Fahrt erleben?“, heißt es in einer Stellungnahme der Mecklenburgischen #Bäderbahn Molli, die Geschäftsführer Michael #Mißlitz am Montag bei einer Anhörung des Verkehrsausschuss im Bundestag vorlegen will.

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Erfolgreiches Jahr 2018 für die Harzer Schmalspurbahnen Herausforderungen für die Zukunft, notwendige Preisanhebungen und neue Ticketangebote für die Fahrgäste, aus HSB

www.hsb-wr.de

Wernigerode – Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (#HSB) blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2018 zurück. So wurde das bereits hohe Niveau der Vorjahre bei Fahrgastzahlen und Umsätzen gesteigert. Allerdings beeinflussten im vergangenen Jahr auch fortgesetzter Mitarbeitermangel sowie Fahrzeugknappheit den Jahresverlauf. Die Personalentwicklung und die Instandhaltung von Fahrzeugen sowie Infrastruktur werden daher auch zukünftig die Herausforderungen des kommunalen Bahnunternehmens bilden. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der neuen Dampflokwerkstatt begonnen werden. Fahrpreisanhebungen im Frühjahr 2019 sind zwar unvermeidbar, durch den neuen Online-Erwerb von Tickets kommt allerdings auch eine weitere Vergünstigung für Fahrgäste hinzu.
Mit über 1,1 Millionen Fahrgästen waren in 2018 insgesamt zehn Prozent mehr Reisende auf dem 140,4 km langen Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen unterwegs als im Vorjahr. Begünstigend wirkte sich hier der „Sommer der Rekorde“ mit einer langen Schönwetterperiode aus. Erneut war die Brockenbahn am stärksten frequentiert. Sie wurde von ca. 650.000 Fahrgästen genutzt, auf der Harzquerbahn im Bereich Nordhausen waren es 331.000 und mit den Zügen der Selketalbahn fuhren insgesamt 71.000 Reisende. Gut angenommen wurden auch die themenbezogenen Sonderverkehre der HSB. Rund 60.000 Gäste reisten mit insgesamt 193 Sonder- und #Charterzügen durch den Harz. Bei Familien mit kleinen Kindern waren erneut die Osterhasen- und Nikolausfahrten besonders stark nachgefragt. Durch weitere 32 Aufführungen von „Faust – Die Rockoper auf dem Brocken“ wurde im zwölften Veranstaltungsjahr die Besuchermarke von 80.000 überschritten.
Im vergangenen Jahr erzielte die HSB mit über 14 Millionen Euro den bislang höchsten Umsatz ihrer Geschichte. Allerdings stehen diesem positiven Ergebnis weiterhin steigende Aufwendungen in allen Geschäftsbereichen gegenüber. Die diesjährige Anpassung der Ticketpreise wird daher am 1. März in Kraft treten. Die Preise für Brockenfahrten werden ab diesem Datum 29 Euro für die einfache Fahrt und 45 Euro für die Hin- und Rückfahrt betragen. In den kommenden Wochen wird mit dem neuen Angebot reduzierter Online-Tickets zusätzlich aber auch eine weitere Vergünstigung geschaffen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die HSB attraktive Preisnachlässe für Familien und nachmittägliche Brockenfahrgäste eingeführt.

Den in 2018 erzielten Zuwächsen stehen zunehmend auch demographischer Wandel und wachsender #Fachkräftemangel in der Verkehrs- und Dienstleistungs-branche gegenüber. So mussten hierdurch im vergangenen Sommer einige Dampfzugfahrten auf der Selketalbahn durch Triebwagen ersetzt werden. Trotz forcierter Mitarbeitersuche war es nicht gelungen, genügend Fahrpersonal zu gewinnen. Die nachhaltige Personalentwicklung stellt daher auch weiterhin eine zentrale Zukunftsaufgabe dar. Allerdings wird die Akquise zunehmend schwieriger. So fehlen am Arbeitsmarkt nicht nur Fachkräfte für den Fahrbetrieb. Für den anstehenden Generationswechsel sucht das Unternehmen auch kaufmännischen und ingenieurtechnischen Nachwuchs. Dagegen läuft die Lehrausbildung seit 21 Jahren erfolgreich. Im vergangenen Jahr traten wieder vier neue Auszubildende ihre Lehre als Industriemechaniker bei der HSB an. Sieben weitere werden in diesem Jahr für den kaufmännischen und technischen Bereich hinzukommen. Erstmals wird darunter auch ein Auszubildender zum technischen Produktdesigner sein. Für alle Lehrabsolventen hält die HSB sehr gute Zukunftsperspektiven bereit.
Im Fokus steht darüber hinaus auch die zukünftige Instandhaltung des historischen Fuhrparks. So trugen mit Beginn des letztjährigen Sommerfahrplans zu wenig einsatzbereite Fahrzeuge zur Reduzierung des Dampfzugangebots im Selketal mit bei. Ursächlich hierfür waren in erster Linie lange Lieferzeiten für Ersatzteile sowie erhebliche Verzögerungen von Untersuchungen bei den beauftragten Instandhaltungswerken. Insgesamt wurden im letzten Jahr Untersuchungen und Bedarfsinstandsetzungen an 7 Dampflokomotiven, 1 Triebwagen und 23 Reisezugwagen in externen Werken sowie in der eigenen Fahrzeugwerkstatt in Wernigerode durchgeführt. In diesem Jahr werden noch weitere 10 Triebfahrzeuge und 15 Reisezugwagen folgen. Derweil kommt das Großprojekt der neuen Dampflokwerkstatt genehmigungsseitig weiter voran. Voraussichtlich im kommenden Herbst wird der „erste Spatenstich“ auf dem Wernigeröder Ochsenteichgelände erfolgen.
Im Jahre 2018 waren auch wieder erhebliche Anstrengungen zur Instandhaltung der Streckeninfrastruktur erforderlich. So erneuerte die HSB ihre Gleise auf einer Länge von rund 1.500 Metern, auf ca. 1.800 weiteren Metern wurden Gleisanlagen intensiv durchgearbeitet. In diesem Jahr sind u. a. Gleiserneuerungen auf ca. 1.800 Metern und zwei Brückensanierungen geplant. Um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu erhöhen, hat die HSB im März 2018 an einem Bahnübergang in Drei Annen Hohne eine vorläufige Postensicherung eingerichtet. Diese dient als Provisorium bis zur endgültigen Errichtung der geplanten Lichtzeichenanlage mit Halbschranken. Für den Bau weiterer technischer Bahnübergangssicherungen in Wernigerode, Gernrode und Güntersberge laufen derweil die Planungen.

Mit der im April 2018 offiziell in Betrieb genommenen dynamischen Fahrgastinformation hat die HSB ihre Servicequalität weiter verbessert. Fahrgäste erhalten seitdem auch auf insgesamt 41 personell unbesetzten Stationen über digitale Anzeigegeräte Auskünfte über die nächsten Zugfahrten in Echtzeit. Hierfür wurde das bestehende Echtzeit-Informationssystem Sachsen-Anhalts implementiert und an die besonderen Bedingungen im Harz angepasst.
Zur Würdigung des Jubiläums „120 Jahre Harzquer- und Brockenbahn“ veranstaltet die HSB in diesem Jahr zwei Kinder- und Familienfeste. Diese finden am 22. Juni in Wernigerode sowie am 31. August in Nordhausen statt. Darüber hinaus wird das Unternehmen auch beim diesjährigen Sachsen-Anhalt-Tag in Quedlinburg vom 31. Mai bis 2. Juni vertreten sein und den Festumzug mit einer Dampflokomotive begleiten.
Seit ihrer Gründung im Jahre 1991 bildet die HSB mit ihren heute rund 260 Mitarbeitern die touristische und verkehrliche Klammer des Harzes. Sie verbindet die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen, die Landkreise Harz und Nordhausen sowie sieben Städte und Gemeinden. Die von Beginn an bewährte Zusammenarbeit in der Solidargemeinschaft aus den Ländern und den kommunalen Gesellschaftern einschließlich des niedersächsischen Braunlage sowie deren finanzielles Engagement werden auch in 2019 wieder die Grundlage für die vielfältigen Aktivitäten der HSB im Bereich Eisenbahn und Tourismus bilden. Alle Informationen rund um die Schmalspurbahnen im Harz sind telefonisch unter 03943/558-0, im Internet unter www.hsb-wr.de sowie in allen Fahrkartenausgaben und Dampfläden erhältlich.

Herausgeber:
Harzer Schmalspurbahnen GmbH
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Tel. 03943 558 117
Fax 03943 558 112
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Harz: Harzer Schmalspurbahnen verbessern ihren Kundenservice an unbesetzten Stationen Dynamische Fahrgastinformation mit Satellitentechnik, aus HSB

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Wernigerode – Fahrgäste, die an personell unbesetzten Stationen in die Züge der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (#HSB) einsteigen möchten, werden ab sofort noch besser über Abfahrtszeiten informiert. Auf digitalen Anzeigegeräten erhalten sie via Satellit aktuelle „#Echtzeit“-Angaben zu den nächsten Zugabfahrten und über mögliche Abweichungen bei den Fahrzeiten. In Anwesenheit von Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel nahm die HSB heute in Wernigerode die zuvor intensiv erprobte dynamische Fahrgastinformation (#DFI) offiziell in Betrieb. Webel, der vor vier Jahren schon den offiziellen Startschuss für das ehrgeizige Projekt gegeben hatte, lobte die Verbesserung für die Gäste der beliebten Dampfeisenbahn: „Für die Qualität des Nahverkehrs in unserem Land spielt die aktuelle Information der Nutzer eine immer wichtigere Rolle, gerade auf Stationen, an denen keine persönliche Auskunft möglich ist. Hier bei den Harzer Schmalspurbahnen ist es uns nun gelungen, auch den touristischen Verkehr des Landes dabei miteinzubeziehen.“
In vielen großen Städten werden sie bereits erfolgreich eingesetzt: Elektronische Informationssysteme zum Verkehr von Bahnen und Bussen, die an den Stationen nicht nur über die fahrplanmäßigen Abfahrtszeiten, sondern vielmehr auch über aktuelle Änderungen informieren. Seit heute bietet nun auch die HSB ihren Fahrgästen diesen besonderen Service an. Und zwar an allen Stationen, an denen keine Unternehmensmitarbeiter vor Ort eingesetzt werden. Insgesamt handelt es sich dabei um 41 von 48 Stationen im 140,4 km umfassenden Streckennetz der HSB. Auf elektronischen DFI-Anzeigegeräten werden hier nun nicht nur die planmäßigen Abfahrten der nächsten Züge angekündigt, sondern auch Informationen zu möglichen Abweichungen dargestellt. Das gleiche Angebot können Fahrgäste zusätzlich auch am Bahnhof Nordhausen Nord wahrnehmen, obwohl dieser mit Personal besetzt ist.
Mit der innovativen Informationstechnologie verbessert die HSB nicht nur ihren Kundenservice. Sie ist auch die erste dampfbetriebene Eisenbahn Deutschlands, die in ein übergeordnetes Echtzeit-Auskunftssystem für den Nahverkehr
eingebunden ist. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt wurde das bereits vielfach verwendete Echtzeit-Informationssystem der landeseigenen Nahverkehrsservicegesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) implementiert und an die besonderen Gegebenheiten im Harz angepasst. Dabei gestaltete sich die Einbindung des vielfältigen historischen Fahrzeugparks sowie der geografischen Besonderheiten des Harzes als besondere Herausforderung und bedurfte einer technischen Sonderlösung. Mittels „mobiler Serviceterminals“ der HSB-Zugbegleiter werden die Züge vor der jeweiligen Abfahrt zunächst im System angemeldet. Während der Fahrt gleichen dann an Bord befindliche Computer die aktuellen Positionsdaten an insgesamt 460 GPS-Meldepunkten entlang des gesamten Streckennetzes mit den hier hinterlegten Sollfahrzeiten ab und leiten das Ergebnis über Satellit an das rechnergestützte Betriebsleitsystem der NASA (INSA-RBL) weiter. Aus diesem Datenpool werden die ermittelten Echtzeit-Werte daran anschließend an die Anzeigegeräte der einzelnen Bahnhöfe und Haltepunkte übermittelt. Insgesamt waren seit dem Sommer 2014 rund vier Jahre intensiver Tests in mehreren Phasen erforderlich, um die Erprobung des durch die besonderen Anforderungen sehr komplexen und feinschichtigen Systems nun erfolgreich abschließen zu können.
Und so zeigten sich heute die am Bahnhof Wernigerode-Hasserode anwesenden Gäste, unter ihnen Wernigerodes Oberbürgermeister und HSB-Aufsichtsrats-vorsitzender Peter Gaffert sowie Dirk Michelmann, Fachbereichsleiter Strategie und Steuerung des Landkreises Harz, sichtlich beeindruckt von der Präsentation der dynamischen Fahrgastinformation, die NASA-Geschäftsführer Rüdiger Malter vor Ort anschaulich erläuterte. HSB-Geschäftsführer Matthias Wagener dankte dem Minister für die finanzielle Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt und würdigte auch die bislang geleistete Arbeit der beteiligten und ebenfalls vor Ort anwesenden Projektpartner. Hierzu gehören die projektbetreuende Wernigeröder EITIE GmbH & Co. KG sowie der Softwarehersteller AMCON GmbH. Die neue dynamische Fahrgastinformation reiht sich nahtlos in weitere Maßnahmen des kommunalen Bahnunternehmens ein, bei denen bislang der nostalgische Charme des Dampflokbetriebs und moderne Technik zusammengefügt wurden.